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Freitag, 16. Februar 2024

Ode an das Gänseblümchen - im Rasen und am Wegesrand

Das Gänseblümchen hat eine Ode verdient. Es ist Frühlingsbote, Nützlings- und Tierfutter, Heilkraut, Orakel, Bestandteil von Blumenkränzen, Tischdekoration sowie Salatgarnitur und –bestandteil. (zuletzt aktualisiert am 16.02.2024)

Gänseblümchen im Rasen
Auszeichnung des Gänseblümchens
Das Gänseblümchen Bellis perennis wurde vom Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise (NHV) Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2017 gekürt.

Während meiner Reisen in jüngeren Jahren hatte ich Augen für jedes Blümchen und versuchte, möglichst viel über es herauszufinden – egal wie unscheinbar es war und wo es stand: am Straßenrand, auf einer Geröllhalde, zwischen Felsen oder im Sand. Und irgendwann fragte ich mich, warum ich mich zuhause nur den auffälligen Gartenblumen widmete, statt auch da das Besondere im Kleinen und ganz Normalen zu suchen. Und änderte meine Art zu schauen.

Klein und normal, aber doch eine Besonderheit ist das Gänseblümchen, botanisch Bellis perennis. Da es sehr verbreitet ist, hat es neben den Namen Gänseblümchen, Maßliebchen und Tausendschön unzählige regional gebräuchliche Namen wie Magdelief in Hamburg oder Wandeleien in Sachsen.

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Seine Blüte ist eigentlich eine Scheinblüte - ein Körbchen von gelben Röhrenblüten umhüllt von weißen Zungenblüten. Das Körbchen sitzt auf einem Krönchen aus grünen Hüllblättern, das wiederum auf einem Stängel thront, der die Blattrosette etwa 6 bis 10 cm überragt.

Man kann das Gänseblümchen fast das ganze Jahr über im Rasen finden. Bei schlechtem Wetter hält es die Blütenkörbchen geschlossen, bei schönem dreht es sie weit geöffnet zur Sonne.

Im Frühjahr vor dem ersten Rasenschnitt zeigt es sich am üppigsten – jedenfalls, wenn man sich mit dem ersten Rasenschnitt etwas Zeit lässt.

Nützlinge und andere Insekten wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen besuchen es gerne, auch wenn die Mengen an Nektar und Pollen, die es liefert, nicht so riesig sind – es ist dafür aber fast überall zu finden.

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Kinder flechten Blumenkränze daraus und dekorieren den Tisch damit zu besonderen Gelegenheiten, Verliebte versuchen mittels Gänseblümchen etwas über die Gefühle des Angebeteten herauszufinden … er liebt mich, er liebt mich nicht

Da das Gänseblümchen essbar ist, eignet es sich zur Garnierung von Speisen und hat auch dem Gaumen etwas zu bieten: Sowohl die jungen inneren Blätter als auch die Blüten geben dem Salat das besondere Extra – wobei die nur leicht geöffneten Blüten etwas milder, die weit geöffneten etwas bitterer schmecken. Wer gerne experimentiert, kann die geschlossenen Blütenknospen sauer einlegen und wie Kapern zur Soßenverfeinerung verwenden.

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In der Volksheilkunde wird das Gänseblümchen seit Jahrhunderten innerlich (beispielsweise zur Hustenlösung sowie bei Schlaflosigkeit) und äußerlich (Hautkrankheiten) angewendet.

Das Gänseblümchen in einem Kissen aus Ehrenpreis
Das Gänseblümchen wird auch als Tierfutter verwendet – man kann die Blüten sogar getrocknet kaufen, um sie beispielsweise ins Heu zu mischen, damit es heumüden Kaninchen wieder besser schmeckt.

Das kleine Gänseblümchen hat also ganz schön viel zu bieten und ist einen zweiten und dritten Blick wert..

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Donnerstag, 12. Oktober 2023

Herbstblüher für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Schmetterlinge und viele andere

Die Prachtscharte (Liatris spicata) blüht bis September und wird von Bienen und Hummeln besucht.


Blühende Phacelia macht Bienen und
Hummeln glücklich. Damit ständig Blüten
 vorhanden sind, sät man bis August
etwa alle 2 - 3 Wochen aus. Sie
blüht etwa 5 Wochen später. Die
Gründüngungspflanze ist nicht winterhart.


Von Frühjahr bis Herbst suchen Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten nach Pollen und Nektar. Man hilft den Tieren, indem man im Garten oder auf dem Balkon auch einheimische Pflanzen, Bienenweidepflanzen und andere bei Insekten beliebte Pflanzen aussät oder anpflanzt. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht nur im Frühjahr blühende Pflanzen im Garten, Kübel oder Balkonkasten hat, sondern auch solche, die im Sommer, Spätsommer und Herbst blühen. (aktualisiert am 12.10.2023)

Hier einige Beispiele für Pflanzen, die im Spätsommer und Herbst blühen und mit denen Sie die liebenswerten und nützlichen Gartenbesucher zu sich einladen, damit sie sich vor dem Winter stärken und/oder Vorräte – ja, auch unseren Honig - sammeln können:

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Einjährige Blühpflanzen:
Bis in den Herbst blühen Kapuzinerkresse, Bienenfreund Phacelia, Ringelblume, Steinkraut, Tagetes und Zinnie.

Blühende Heil- und Gewürzpflanzen/Gewürzkräuter:
Sehr lange im Jahr blühen auch Borretsch (aber nur wenige Pflanzen anbauen, da er ein Gift enthält), Strauchbasilikum (nicht winterhart!), Oregano, Pimpernelle, Thymian und Ysop.

Reichlich Blüten hat auch der Strauchbasilikum - ein Bienenmagnet im Sommer und im Herbst. 


 Der Strauchbasilikum hat noch im Oktober viel Besuch.


Herbstblühende Stauden:
Prachtscharte (Liatris spicata), Weiße Fetthenne (Sedum album) und Purpur-Fetthenne (S. telephium), Goldrute, Herbstanemonen, Herbstzeitlose, Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis), Phlox, Prachtkerze (Gaura lindheimeri), Schafgarbe, Stockrose, Herbstaster und Wiesenflockenblume verschönern den Garten bis in den Herbst und Bienen, Hummeln und Schmetterlinge können sich an ihnen laben.




Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis) und
Prachtkerze (
Gaura lindheimeri) sind
winterharte Stauden, die bis in den Herbst blühen,


Astern sind nicht nur leuchtende Blüten, mit denen man Balkon und Garten im Herbst noch einmal aufhübschen kann, wie blühender Efeu gehören sie zu den letzten Bienenfutterpflanzen im Herbst.


Die Bienen freuen sich:
Efeu blüht erst sehr spät im Jahr.
Die Aufnahme wurde Mitte Oktober
gemacht.
Herbstblühende Gehölze/Kletterpflanzen:
Spät im Gartenjahr blühen auch Efeu und Schneebeere Symphoricarpos (Knallerbsenstrauch).



Saatgutmischungen vom Imkerverein

Manche Imkervereine bieten Hobbygärtnern für den Garten Bienenweide-Saatgutmischungen an, die Samen von Kulturpflanzen und von Wildpflanzen enthalten. Durch die ganzjährige Förderung der Nützlinge werden diese sich wohlfühlen und nicht nur viel Honig sammeln, sondern noch mehr Bestäuberarbeit bei Obst und Fruchtgemüse (Tomaten etc.) leisten. Und das bedeutet: mehr Obst und mehr Honig.

Ernähren wir die Bienen, werden auch wir gut ernährt!

Imker sprechen von Tracht, wenn sie über die Pflanzen reden, von denen ihre Honigbienen Nektar oder Pollen sammeln können. Die erste Tracht im Jahr ist die Obstblüte- oder Frühtracht (Apfel-, Birn- und Kirschbäume, Löwenzahn und andere). Sie fällt oft zusammen mit der Rapsblüte. Für die Sommertracht sind Robinie, Himbeere, Heidel- und Preiselbeere sowie andere blühende Pflanzen wichtig. Die Waldtracht ist eine Honigtautracht, d. h., nicht Blüten liefern den Honig, sondern die Bienen sammeln die zuckrigen Ausscheidungen der Blattläuse auf den Waldbäumen.


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Weiterführende Informationen
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Freitag, 26. Mai 2023

Blüten für Bienen und andere (Nützlinge/Insekten)


Schwebfliege an einer Rosenblüte (Kartoffelrose)
Viele sogenannte Nützlinge, wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen sowie auch andere Insekten ernähren sich von Blüten-Pollen und/oder sammeln Blüten-Nektar. Der Pollen liefert ihnen Eiweiß - der ist wichtig für ihre Jungenaufzucht - und der Nektar ist für sie eine Energiequelle und wird außerdem von Honigbienen in Honig umgewandelt. Aber finden unsere Nützlinge beziehungsweise andere Insekten noch genug? Und was kann man als Hobbygärtner tun, um ihnen zu helfen sowie die Artenvielfalt zu unterstützen? (zuletzt aktualisiert am 26.5.2023)

Es ist wichtig, dass unsere Nützlinge und andere Insekten genügend geeignete Blüten als Futterquellen für Nektar und Pollen angeboten bekommen, denn wir brauchen sie: Bienen, Hummeln und viele andere Insekten sind für die Bestäubung zahlreicher Obst- und Gemüsearten sowie vieler landwirtschaftlicher Kulturen entscheidend; die Jungtiere der Schwebfliegen und der Florfliegen sind fleißige Blattlausvertilger und auch andere "Nützlinge" haben wichtige Aufgaben im Ökosystem.

Nützlinge versus Artenvielfalt

Insekten und andere Lebewesen in Nützlinge und Schädlinge einzuteilen, ist heute eine überholte Sichtweise. Zwar helfen manche Insekten dem Menschen in Gartenbau, Landwirtschaft und Forst ganz offensichtlich - wie Honigbienen durch ihre Honigproduktion sowie die Bestäubung beispielsweise von Obst und Fruchtgemüse (Tomaten, Paprika/Chili und ähnliche), während andere Schaden anrichten und sogar die Ernte vernichten können, doch die Wahrheit ist wesentlich komplexer. So leisten auch Wildbienen und Hummeln, viele weitere Insekten und sogar manche Säugetiere "Bestäubungsarbeit". Andere Insekten sind nützlich in dem einem Entwicklungsstadium (beispielsweise als Bestäuber im Erwachsenenstadium), aber aus Sicht des Nahrungsmittelanbaus schädlich in einem anderen (als pflanzenfressende Larve). Manche, wie der Ohrwurm, sind mal nützlicher Blattlausvertilger, bei Blattläuseknappheit aber auch pflanzlicher Kost nicht abgeneigt. Aber vor allem sind alle - Nützlinge, Schädlinge und andere Lebewesen - Bestandteile von großen und kleinen in vielen Richtungen miteinander verbundenen Untersystemen des großen Ganzen. Alles hängt voneinander ab - Habitate von einander, in jedem Habitat wiederum das oberirdische und das unterirdische System. Nützliche Insekten (Insektenfresser) gibt es nur, wenn es Futter für sie gibt - das sind meit schädliche Insekten, die sich schnell vermehren. Auch viele Vögel sind ganz oder zeitweise auf Insekten und deren Larven angewiesen - und ohne Insekten gäbe es viele Vögel und andere weiter oben in der Nahrungskette stehenden Tiere - zu denen auch wir Menschen gehören - nicht.


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Gerade in Zeiten, wo es Nützlingen (und anderen Lebewesen) in der Landwirtschaft durch Monokulturanbau und Pestizide vielerorts schwer gemacht wird, haben wir HobbygärtnerInnen eine besondere Verantwortung und sollten zum Schutz der Nützlinge und der Artenvielfalt allgemein unseren Beitrag leisten - indem wir möglichst nichts tun, was Bienen, Hummeln und anderen schadet, und ihnen statt dessen in unseren Gärten, auf den Balkonen und Terrassen (siehe → Topfgärten) Blüten anbieten, die sie gut ernähren und stärken. (Und wer Schmetterlinge mag, der sollte auch daran denken, dass deren Jungstadien, die Raupen, auf ganz andere Futterpflanzen angewiesen sind, siehe Wer Schmetterlinge im Garten mag, muss auch Raupen aushalten.)

Aber welche Blüten sind die richtigen?

Dieser Lavendel ist winterhart und blüht jedes Jahr wieder - auch im Topf. Die Bienen lieben ihn.

Blüten für Bienen & Co.

Unsere Balkone, Terrassen und Gärten sind oft sehr prächtig und bunt, aber sind auch ausreichend viele gute Pollen- und Nektarlieferanten dabei? Ich habe beispielsweise jedes Jahr eine sehr bunte Terrasse mit zahlreichen Kräutern, Gemüsen, einfachen Sommerblumen, Stauden, aber auch mit einigen "hochgezüchteten" Blumen wie den Zauberglöckchen, meist Hybridsorten - wobei Hybriden nicht grundsätzlich schlechte Pollen- und Nektarlieferanten sein müssen; ich sehe oft Hummeln an den Zauberglöckchen, doch wird bei der Züchtung von Blumensorten für den einjährigen Anbau i. d.  R. nicht auf die Fruchtbarkeit und damit die Qualität als Pollenspender oder Nektarpflanze für Bestäuber geachtet.

Hummel im Anflug auf Salbeiblüten

Wenn ich beobachte, welche meiner Pflanzen besonders gerne von Nützlingen besucht werden, dann sehe ich Bienen besonders häufig am reichlich blühenden Thymian - das ist wenig überraschend, denn Thymian gilt als Lockpflanze für Bienen. Doch auch Lavendel, Schmetterlingsflieder (Buddleja) und den Spierstrauch (Spirea) lieben sie. Hummeln beobachte ich besonders oft am Purpursonnenhut (Echinacea).

Im Juni 2013 hatte ich zwischenzeitlich den Eindruck, dass in unserem Garten besonders wenige Bienen und Hummeln unterwegs waren. Deshalb habe ich mich mitsamt meiner Kamera auf Fotosafari begeben. Ich wollte wissen, ob es in den Gärten in der Nachbarschaft und am Wegesrand bezüglich Blüten und ihrer Besucher auch so schlecht aussah.

Biene an einer Klatschmohnblüte 
Ich stellte fest: Auch in den Gärten der näheren Umgebung waren nur wenige Bienen und Hummeln zu entdecken: ein paar Hummeln und eine Schwebfliege an verschiedenen Arten Rosen und eine Biene an einer Wicke. Diese Nützlinge/Insekten traten überall nur vereinzelt auf. Die einzige größere Ansammlung an Bienen und Hummeln bemerkte ich in einem Beet, das zu einem Blumenselbstpflückacker gehört. Ich kann nicht sagen, ob der Klatschmohn und das, was da sonst noch in wildem Durcheinander wuchs, ausgesät worden war, oder sich von alleine zu einem Klatschmohnbeet mit Beipflanzen entwickelt hatte. Jedenfalls schien es den Hummeln und Bienen dort sehr gut zu gehen - denn dort waren es richtig viele und sie sammelten sehr eifrig.

Mehr habe ich an dem Tag nicht beobachten können und ein paar Wochen später waren dann glücklicherweise auch in unserem Garten und in unserer Nachbarschaft wieder viele Honigbienen, Wildbienen/Hummeln, Schwebfliegen und andere zu beobachten. Ich folgerte daraus: Wegen fünf blühenden Pflanzen machen sich die Bienen keine Mühe, da muss schon ordentlich was geboten sein und das Wetter passen, damit sie kommen beziehungsweise gehen sie dahin, wo gerade am meisten angeboten wird.

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Blüten für Bienen im Jahresverlauf

Von den folgenden Wildpflanzen, Obstarten, heimischen Gehölzen und Kulturpflanzen sind die Blüten für Bienen und andere Nützlinge/Insekten besonders wichtig - und meist auch umgekehrt, denn Bienen (und andere heimische Garten- und Landschaftsbewohner wie Insekten, Spinnentiere, Bodenlebewesen) und vor allem heimische Blütenpflanzen und Pflanzen allgemein gehören zusammen - sie haben sich zusammen entwickelt:

Blühmonate Januar bis Februar:
Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume, Erika, Haselnuss, Kornelkirsche, Kätzchenweide, Erle

Hummel an Kirschblüte (Mitte April)

Blühmonate März bis April:
Erika, Steinkraut (Alyssum), Bachnelkenwurz (Geum), Gundermann, Lerchensporn, Huflattich, Löwenzahn, Haselnuss, Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Pflaume, Kirsche, Stachelbeere, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere, Eiche, Pappel, Silberahorn, Weide, Ulme, Felsenbirne

Bienen an Sonnenblumen (Ende Juli)

Blühmonate Mai bis Juli:
Kriechender Günsel, Ackerbohne, Inkarnatklee, Esparsette, Wicken, Hornklee, Steinklee, Schwedenklee, Weißklee, Lupine, Luzerne, Phacelia, Löwenzahn, Raps, Ölrettich, Senf, Kornblume, Blauer Eisenhut (giftig), Lavendel, Glockenblume, Schafgarbe, Hauswurz, Echte Katzenminze, Heidelbeere, Preiselbeere, Borretsch, Sauerampfer, Wiesensalbei, Waldmeister, Wald-Ziest, Sumpfziest, Taubnessel, Zitronenmelisse, Zwiebel, Quitte, Berberitze, Rose, Liguster, Bergahorn, Spitzahorn, Brombeere, Eberesche, Scheinakazie (Robinie), Silberweide, Sommerlinde, Winterlinde, Walnuss



Ende Mai blühen die Amaryllisgewächse der Gattung Allium (Lauch), hier Allium aflatunense 'Purple Sensation'. Sie sind bei mir in vielen Jahren ein wahrer Magnet für Bienen, jedoch nur, wenn in der Nähe zur gleichen Zeit kein üppigeres Angebot vorhanden ist, wo ihre Ausbeute größer ist.


Blühmonate August bis September:
Kornblume, Luzerne, Buchweizen, Löwenzahn, Phacelia, Gemeines Leinkraut, Königskerze, Flockenblume, Wegwarte, Taubnessel, Rotklee, Sonnenblume, Wilde Malve, Sauerampfer, Sommerlinde, Winterlinde

Efeu blüht erst im Alter, aber dann ist er eine wichtige Bienenweidepflanze, da er bis spät in den Herbst noch Nektar und Pollen bietet.

Blühmonate Oktober und November:
Gemeines Leinkraut, Wilde Möhre, Flockenblume, Spitzwegerich, Taubnessel, Rotklee, Hohlzahn, Efeu

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Und was ist mit "Ziergehölzen", "Zierstauden" und Beet- und Balkonblumen?
Wie oben bereits erwähnt, finde ich Nützlinge auch an Ziergehölzen wie Schmetterlingsflieder, Spierstrauch und Halbsträuchern wie dem Lavendel, außerdem an Gartenstauden wie Purpursonnenhut, Mädchenauge und Storchenschnabel und an Beet- und Balkonblumen wie Zauberglöckchen, Schmuckkörbchen, Lobelien, Sonnenhut, Zinnien und vielen anderen.

Schmetterlinge (und auch Bienen) lieben Schmetterlingsflieder. Doch die Schmetterlingskinder (Raupen) benötigen andere Pflanzen zu ihrer Ernährung, die des Tagpfauenauges beispielsweise Brennesseln oder Hopfen. Außerdem benötigen sie auch Überwinterungsplätze: Das Tagpfauenauge überwintert als Falter in Hohlräumen, andere als Puppe an Pflanzen/Pflanzenresten.

Übrigens kultiviere ich Gemüse, Kräuter, Erdbeeren, Rosen, Schmetterlingsflieder und vieles andere in meinem Topfgarten auf der Terrasse in Töpfen und Kübeln aus frostfesten Materialien.

Buchtipp in eigener Sache:

Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8




Meinungsnachtrag: Brauchen wir Regeln für HobbygärtnerInnen?

Ich bin nicht der Meinung, dass man Menschen Vorschriften machen sollte, welche Pflanzen sie in ihrem eigenen Garten zu ihrer Freude oder Gemüseversorgung anbauen dürfen (solange durch die Pflanzen oder das Fehlen von Pflanzen nicht die Gesundheit anderer gefährdt wird). Mit Vorschriften verleidet man den Menschen den Spaß am Gärtnern und HobbygärtnerInnen sind wichtig für Stadtklima, Naturschutz, (Teil-)Selbstversorgung und vieles andere. Ich halte es für besser, mit dem Gärtnern auch die Zusammenhänge der Natur, Insekten und sonstigen Tiere zu vermitteln (wie es jetzt geschieht) und an Beispielen zu zeigen, was man für die Artenvielfalt erreichen kann und wieviel Spaß das macht, wenn man (auch oder vorwiegend) bienenfreundliche Stauden und Gehölze mit ungefüllten Blüten wählt, immer öfter die heimische Pflanzenart (oder eine klimaveränderungsanpassungsfähige Art) wählt, wenn eine Pflanze ersetzt werden muss. Beflügeln ist besser als Vorschriften! Regeln sollte es eventuell für Architekten und andere Planer geben, die die Gartenanlagen von Wohnblocks oder anderen Wohnanlagen planen.

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Regeln sollte es meiner Meinung nach für die Landwirtschaft geben, auch um die Landwirte zu schützen, denn seit Jahrzehnten sind die Nachteile von Monokultur, Feldzusammenlegungen, totaler Beikrautvernichtung im und neben dem Feld und das Fehlen von Feldrainen mit heimischen Wild- und Vogelnährgehölzen, die auch Wind- und damit Erosionsschutz wären, bekannt. Die Landwirte haben populistischen Politikern, Verbänden und Unternehmen (mit Eigeninteressen) geglaubt, dass all das Gedöns um Nachhaltigkeit und Naturschutz nur stört und den Bauern die Einnahmen vermiest, geholfen haben diese dem industriellen Anbau (und denen, die das nötige Zubehör verkaufen), die Kleinbauernbetriebe sind verreckt. Hier bin ich für ein besseres System für die Vernunft, das die Macht der Lebensmittelketten, der Verbände und der Unternehmen der Agrarindustrie kontrolliert und reguliert.

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Mittwoch, 10. Mai 2023

Auf Wildblumen-Fotosafari

Wer im Juli nicht die Zeit (Berge von Arbeit), den Wunsch (lieber die Umwelt schonen), das Geld (lieber sparen) oder keine netten Nachbarn zum Pflanzenbewässern hat, muss Urlaubsfreuden genießen, ohne zu verreisen - und sei es nur stundenweise auf einer kleinen Wildblumen-Fotosafari.

Wildblumen-Fotosafari
Für Wildblumen-Fotosafaris eignen sich beispielsweise Wiesen, Bewuchs am Wegesrand und am Waldrand, Lichtungen im Wald, Uferböschungen und Brachflächen.


Als HobbygärtnerIn ist einem zwar sowieso nie langweilig, aber zum Sommer gehören auch Ausflüge, Baden und Biergartenbesuche - und warum nicht auch mal eine Fotosafari. Das lässt sich alles sogar wunderbar kombinieren.

Nicht nur Tiger und Elefanten im nächstgelegenen Zoo sind interessante Objekte zum Fotografieren, an die man sich heranpirschen kann, sondern auch heimische Wildblumen, die gerade um diese Jahreszeit wunderschön blühen, sowie deren tierische Besucher wie Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten oder Spinnentiere.

Dem einen reicht es, wenn das Foto scharf oder schön bunt ist, andere entdecken beim Fotografieren und späteren Bearbeiten der Bilder ihre künstlerische Ader. Und wieder andere wollen wissen, welche Blumen das sind, die da am Wegesrand blühen und legen sich mit Bestimmungsbüchern oder einer Bestimmungsapp wie Flora Incognita auf dem Smartphone in die Wiese (leise hoffend, dass irgendjemand anderer inzwischen das Picknick herrichtet).

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Meine Wildblumen-Fotosafari

Dies sind einige Bilder meiner Wildblumen-Fotosafari an einem sonnigen Mittag im Juli. Ich habe versucht, die Pflanzen mit Hilfe meiner Bestimmungsbücher zu bestimmen. Ich lasse mich gerne von Botanikern belehren, falls ich mich irgendwo vertan habe:

Ufer der Isar bei Freising
Die folgenden Blumenbilder wurden auf der Rückseite der Uferbäume an der Böschung gemacht.
Auf Fotosafari am Isar-Ufer bei Freising


Wiesen-Storchenschnabel (Geranium pratense)
Der Wiesen-Storchenschnabel blüht von Juni bis August am Wegesrand und in nährstoffreichen Wiesen. Wie man sieht, mögen die Bienen seine Blüten. Den Namen Storchenschnabel hat er wegen Form seiner Früchte.

Wiesen-Storchenschnalbel Geranium pratense

Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum
Die Karthäuser-Nelke war die Blume des Jahres 1989 - also bewundern, fotografieren und stehen lassen. Die Blütezeit der Karthäuser-Nelke dauert von Juni bis September.
Dianthus carthusianorum Karthäusernelke


Gewöhnlicher Dost, Oregano (Origanum vulgare
Oregano ist eine alte Gewürz- und Heilpflanze. Auch Bienen und Schmetterlinge lieben die kleinen Blüten der reichen Blütenstände. Blütezeit von Juli bis September. 

Gewöhnlicher Dost, Oregano - Origanum vulgare

Wilde Möhre (Daucus carota
So sehen also die Eltern unserer Gartenmöhre in der freien Natur aus. Die Blütezeit ist von Juni bis September. 

Wilde Möhre - Daucus carota

Die Wilde Möhre gehört zu den Doldenblütlern. Es besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Arten (Wiesenkerbel, Echter Kerbel, Süßdolde, Hundspetersilie (sehr giftig), Safranrebendolde (giftig), Gefleckter Schierling (tödlich giftig!)

Echter Beinwell (Symphytum officinale
Der Beinwell ist eine wichtige Pflanze aus der Pflanzenheilkunde. Die Blütezeit dauert von Mai bis September.

Echter Beinwell - Symphytum officinale

Tipps für die Wildblumen-Fotosafari

Eine Wildpflanzen-Fotosafari ist eine schöne Möglichkeit, die Natur bewusster wahrzunehmen, die heimischen Wildblumen- und -kräuter kennenzulernen und ein wenig zu entspannen. Welche Kamera man verwendet, hängt von den eigenen Ansprüchen ab. Für den Anfang, um festzustellen, ob man daran Spaß hat, reicht die Smartphone-Kamera oder eine kleine Digitalkamera. Später kann man erwägen, sich ausrüstungsmäßig zu professionalisieren (Makro, Stativ etc.).

Auf eine Wildblumen-Fotosafari kann man sich alleine, als Familie oder in einer Gruppe Gleichgesinnter machen - manchmal werden auch Führungen - beispielsweise vom Bund Naturschutz oder Naturschutzbund (NABU) angeboten - eigentlich nicht als Fotosafari, sondern als Naturführungen oder Naturwanderungen. Aber normalerweise kann man auch fotografieren, wenn man die Gruppe nicht zu sehr aufhält. Auf jeden Fall kann man sich interessante Plätze merken, zu denen man später noch einmal alleine wanndern kann.

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Es versteht sich von selbst, dass man bei Fotosafaris oder Wanderungen die Pflanzen möglichst unversehrt lässt. Blumen pflücken sollte man nur, wenn es sehr viele von einer Art gibt und diese nicht gerade zu den gefährdeten Pflanzenarten gehört - und man sollte grundsätzlich nicht mehr als nur einen kleinen Handstrauß pflücken. Da die meisten Wildblumen in der Vase nicht sehr lange halten, hat man an den Bildern sowieso mehr Freude.

Und hier geht es weiter mit einer zweiten Fotosafari im Juli!

Viel Spaß auf eurer eigenen Wildblumen-Fotosafari!

Hinweis: Für die Richtigkeit der Namensangaben übernehme ich keine Haftung. Wer Pflanzen als Wildgemüse, Heilkräuter oder essbare Tischdekoration sammelt, sollte ein guter Pflanzenkenner sein, denn bei einigen Pflanzen droht Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen.


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Montag, 13. Juni 2022

Felsenbirne – für große und kleine insekten- und vogelfreundliche Gärten

Die Felsenbirne ist ein schöner frühjahrsblühender Zier- und Fruchtstrauch, an dem sich Menschen, Insekten und Vögel erfreuen. (akutalisiert 13.6.2022)

Blüten der Felsenbirne
Die Felsenbirne gedeiht in der Sonne und im Halbschatten.


Ab April beginnt die Felsenbirne zu blühen und lässt ihre zahlreichen weißen Blütensterne leuchten. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge besuchen sie gerne, um Nektar und Pollen zu tanken. Bald entfaltet sich auch das Laub und hüllt den Baum in ein grünes Kleid, während sich die Früchte entwickeln.

Bereits im Juni/Juli (manche Arten/Sorten erst im Spätsommer) trägt der robuste, anspruchslose Strauch kleine rote, blaue bis schwarze Früchte, die man zu Marmelade verarbeiten oder mit den Gartenvögeln teilen kann (vielleicht heißt sie deshalb im Englischen "Serviceberry"). Ab Herbst verbreitet die Felsenbirne mit ihrer gelben bis roten Herbstfärbung ein Flair von „Indian Summer“ im Garten oder auf dem Balkon, bevor sie dann ihr Laub abwirft und ohne überwintert.

Felsenbirne (Amelanchier)
Diese Felsenbirne lässt sich von dem Feldahorn dahinter nicht stören.


Die Pflanzengattung der Felsenbirnen (Amelanchier) gehört zu den Rosengewächse und innerhalb dieser Familie zu den apfelfrüchtigen Kernobstgewächsen. Sie sind pflegeleicht und robust und sie gedeihen auch im Halbschatten.

Es gibt eine in Europa heimische Art (Amelanchier ovalis), die meisten anderen stammen aus Nordamerika, einige auch aus Asien.

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Bei uns werden vor allem die folgenden Amelanchier-Arten angeboten:
  1. Gemeine Felsenbirne (A. ovalis):
    Diese heimische Art wird etwa 3 m hoch, ist robust und hat eine gute Frosthärte. Die an die 5 cm großen Blüten zeigen sich ab April. Die schwarzen, etwa 1 cm große Früchte reifen ab Juli. Die Gemeine Felsenbirne ist bienenfreundlich und ein Vogelnährgehölz. Die gelbe bis rote Herbstfärbung macht auch im Kübel etwas her, denn diese Art ist auch als Kübelpflanze für große Pflanzgefäße geeignet.
  2. Kahle Felsenbirne (A. laevis):
    Die Kahle Felsenbirne stammt aus Nordamerika. Sie ist ein 3 bis 5 m hoher Großstrauch, robust und mit guter Frosthärte. Die Blüten können über 10 cm groß werden. Die Blütezeit beginnt im April, Früchte gibt es ab Sommer. Die rote Herbstfärbung verleiht dem Ausklang des Gartenjahres noch Indian-Summer-Zauber.
  3. Besen-Felsenbirne (A. spicata):
    Diese Art stammt ebenfalls aus Nordamerika. Sie bildet Ausläufer und wird maximal 2,50 m hoch, weshalb sie sich auch für Pflanzgefäße eignet. Darüber hinaus ist die Besen-Felsenbirne robust und gut frosthart. Die Blütezeit beginnt im April. Die duftenden Blüten sind unter 5 cm groß. Ab Juli kann man Früchte ernten, und im Herbst sorgt die gelbe bis rote Herbstfärbung für einen schönen Indian-Summer-Effekt. Die Besen-Felsenbirne ist ein Insekten- und Vogelnährgehölz, das auch als Kübelpflanze kultiviert werden kann und für lockere Wildobsthecken geeignet ist.
  4. Kupfer-Felsenbirne (A. lamarckii):
    Auch diese Art stammt aus Nordamerika. Die Kupfer-Felsenbirne ist ausgewachsen ein 6 m hoher und ebenso breiter Großstrauch, der sich für größere Gärten und Parks gut eignet. Sie ist robust und besitzt eine gute Frosthärte. Die Kupfer-Felsenbirne ist reichblühend. Sie blüht ab April, die Früchte werden ab Spätsommer reif. Seine intensiv orange-rote Blattfärbung im Herbst leuchtet besonders auffällig. Die Beeren essbar, der Großstrauch ist aber auch ein sehr gutes Vogelnährgehölz.


Früchte der Felsenbirne
Früchte der Felsenbirne (Foto vom 12.7.2021)


Herbstfärbung der Felsenbirne
Herbstfärbung der Felsenbirne Ende Oktober

Weitere Arten und Sorten findet man in gut sortierten Baumschulen. Dort kann man sich beraten lassen beziehungsweise beim Online-Kauf nach vielen Kriterien filtern und so die passende Art und Sorte finden.

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Die beste Pflanzzeit für die Felsenbirne
Felsenbirnen pflanzt man am besten im Herbst (ab Ende September bis etwa Anfang Dezember) oder im Frühjahr (etwa Ende Februar bis Ende April).

Muss die Felsenbirne geschnitten werden?
Die Felsenbirne macht wenig Arbeit, denn sie benötigt wenig Schnitt, tatsächlich verträgt sie keinen Rückschnitt ins alte Holz. Wie jedes Gartengehölz prüft man, ob die Pflanze gesund ist. Findet man abgestorbene Triebe, werden die herausgeschnitten, aber ansonsten reicht ein gelegentliches Auslichten im Februar oder nach der Blüte, wenn der Strauch zu dicht wird.

Bildet die Felsenbirne unerwünschte Ausläufer, kann man diese vor dem Verholzen einfach herausreißen.

Krankheiten und Schädlinge an der Felsenbirne

Die Felsenbirne ist zwar ein robustes Gehölz, folgende Krankheiten können dennoch auftreten: beispielsweise Feuerbrand, Echter Mehltau, Ebereschenrost (Gymnosporangium juniperinum) und Weißdorn-Gitterrost (Gymnosporangium clavariaeforme) - beide wirtswechselnd ähnlich Birnengitterrost. Außerdem kann sie auch von Insekten befallen werden, beispielsweise von Weiße Fliege, Blattschneiderbienen, Blattwespen, Miniermotten, Pappelspinner.

Schon Mitte Juni beginnen die Früchte der Felsenbirne dieses Jahr (2022) zu reifen. Der Strauch zeigt heuer allerdings Symptome von Schädlingsbefall mit nachfolgendem Rußtaupilz und anderes. Gefunden habe ich Zikaden, die allerdings noch viel stärker am Flieder daneben und am Ahorn dahinter/darüber sitzen. Die Felsenbirne ist also aktuell nicht so schön wie im vergangenen Jahr, aber ich sehe keinen Grund zur Besorgnis, die natürlichen Gegenspieler werden sich über das Futter freuen.


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