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Mittwoch, 10. Mai 2023

Auf Wildblumen-Fotosafari

Wer im Juli nicht die Zeit (Berge von Arbeit), den Wunsch (lieber die Umwelt schonen), das Geld (lieber sparen) oder keine netten Nachbarn zum Pflanzenbewässern hat, muss Urlaubsfreuden genießen, ohne zu verreisen - und sei es nur stundenweise auf einer kleinen Wildblumen-Fotosafari.

Wildblumen-Fotosafari
Für Wildblumen-Fotosafaris eignen sich beispielsweise Wiesen, Bewuchs am Wegesrand und am Waldrand, Lichtungen im Wald, Uferböschungen und Brachflächen.


Als HobbygärtnerIn ist einem zwar sowieso nie langweilig, aber zum Sommer gehören auch Ausflüge, Baden und Biergartenbesuche - und warum nicht auch mal eine Fotosafari. Das lässt sich alles sogar wunderbar kombinieren.

Nicht nur Tiger und Elefanten im nächstgelegenen Zoo sind interessante Objekte zum Fotografieren, an die man sich heranpirschen kann, sondern auch heimische Wildblumen, die gerade um diese Jahreszeit wunderschön blühen, sowie deren tierische Besucher wie Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten oder Spinnentiere.

Dem einen reicht es, wenn das Foto scharf oder schön bunt ist, andere entdecken beim Fotografieren und späteren Bearbeiten der Bilder ihre künstlerische Ader. Und wieder andere wollen wissen, welche Blumen das sind, die da am Wegesrand blühen und legen sich mit Bestimmungsbüchern oder einer Bestimmungsapp wie Flora Incognita auf dem Smartphone in die Wiese (leise hoffend, dass irgendjemand anderer inzwischen das Picknick herrichtet).

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Meine Wildblumen-Fotosafari

Dies sind einige Bilder meiner Wildblumen-Fotosafari an einem sonnigen Mittag im Juli. Ich habe versucht, die Pflanzen mit Hilfe meiner Bestimmungsbücher zu bestimmen. Ich lasse mich gerne von Botanikern belehren, falls ich mich irgendwo vertan habe:

Ufer der Isar bei Freising
Die folgenden Blumenbilder wurden auf der Rückseite der Uferbäume an der Böschung gemacht.
Auf Fotosafari am Isar-Ufer bei Freising


Wiesen-Storchenschnabel (Geranium pratense)
Der Wiesen-Storchenschnabel blüht von Juni bis August am Wegesrand und in nährstoffreichen Wiesen. Wie man sieht, mögen die Bienen seine Blüten. Den Namen Storchenschnabel hat er wegen Form seiner Früchte.

Wiesen-Storchenschnalbel Geranium pratense

Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum
Die Karthäuser-Nelke war die Blume des Jahres 1989 - also bewundern, fotografieren und stehen lassen. Die Blütezeit der Karthäuser-Nelke dauert von Juni bis September.
Dianthus carthusianorum Karthäusernelke


Gewöhnlicher Dost, Oregano (Origanum vulgare
Oregano ist eine alte Gewürz- und Heilpflanze. Auch Bienen und Schmetterlinge lieben die kleinen Blüten der reichen Blütenstände. Blütezeit von Juli bis September. 

Gewöhnlicher Dost, Oregano - Origanum vulgare

Wilde Möhre (Daucus carota
So sehen also die Eltern unserer Gartenmöhre in der freien Natur aus. Die Blütezeit ist von Juni bis September. 

Wilde Möhre - Daucus carota

Die Wilde Möhre gehört zu den Doldenblütlern. Es besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Arten (Wiesenkerbel, Echter Kerbel, Süßdolde, Hundspetersilie (sehr giftig), Safranrebendolde (giftig), Gefleckter Schierling (tödlich giftig!)

Echter Beinwell (Symphytum officinale
Der Beinwell ist eine wichtige Pflanze aus der Pflanzenheilkunde. Die Blütezeit dauert von Mai bis September.

Echter Beinwell - Symphytum officinale

Tipps für die Wildblumen-Fotosafari

Eine Wildpflanzen-Fotosafari ist eine schöne Möglichkeit, die Natur bewusster wahrzunehmen, die heimischen Wildblumen- und -kräuter kennenzulernen und ein wenig zu entspannen. Welche Kamera man verwendet, hängt von den eigenen Ansprüchen ab. Für den Anfang, um festzustellen, ob man daran Spaß hat, reicht die Smartphone-Kamera oder eine kleine Digitalkamera. Später kann man erwägen, sich ausrüstungsmäßig zu professionalisieren (Makro, Stativ etc.).

Auf eine Wildblumen-Fotosafari kann man sich alleine, als Familie oder in einer Gruppe Gleichgesinnter machen - manchmal werden auch Führungen - beispielsweise vom Bund Naturschutz oder Naturschutzbund (NABU) angeboten - eigentlich nicht als Fotosafari, sondern als Naturführungen oder Naturwanderungen. Aber normalerweise kann man auch fotografieren, wenn man die Gruppe nicht zu sehr aufhält. Auf jeden Fall kann man sich interessante Plätze merken, zu denen man später noch einmal alleine wanndern kann.

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Es versteht sich von selbst, dass man bei Fotosafaris oder Wanderungen die Pflanzen möglichst unversehrt lässt. Blumen pflücken sollte man nur, wenn es sehr viele von einer Art gibt und diese nicht gerade zu den gefährdeten Pflanzenarten gehört - und man sollte grundsätzlich nicht mehr als nur einen kleinen Handstrauß pflücken. Da die meisten Wildblumen in der Vase nicht sehr lange halten, hat man an den Bildern sowieso mehr Freude.

Und hier geht es weiter mit einer zweiten Fotosafari im Juli!

Viel Spaß auf eurer eigenen Wildblumen-Fotosafari!

Hinweis: Für die Richtigkeit der Namensangaben übernehme ich keine Haftung. Wer Pflanzen als Wildgemüse, Heilkräuter oder essbare Tischdekoration sammelt, sollte ein guter Pflanzenkenner sein, denn bei einigen Pflanzen droht Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen.


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Freitag, 23. Juli 2021

Wildblumen-Fotosafari im Chiemgau

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Ich gehe gerne auf Wildblumen-Fotosafari ins Grüne - entweder in der unmittelbaren Nachbarschaft oder auch mal ein paar Kilometer weg. Hier war ich im Chiemgau in Bayern.(zuletzt aktualisiert am 23.7.2021)

Fotosafari: Chiemgau mit Alpen im Hintergrund

Urlaubsfeeling und kleine Abenteuer kann man auch "ums Eck" haben: Einfach mit dem Fahrrad, Zug, Bus oder dem Auto ein Stück ins Grüne fahren und losmaschieren! Außer Sonnencreme und Kopfbedeckung sollte man Wasser und einen kleinen Snack (belegtes Brot, Obst, Schokoriegel) sicherheitshalber dabei haben, vor allem, wenn man die Gegend nicht kennt, sich möglicherweise verläuft oder wenn man nicht sicher ist, ob es irgendeine Form von Gastronomie oder Lebensmittelgeschäft gibt und diese geöffnet haben. Ich persönlich liebe Wildblumen-Fotosafaris und habe fast immer ein Bestimmungsbuch und einen Fotoapparat dabei beziehungsweise das Smartphone mit einer Bestimmungs-App.

In diesem Fall war ich im Chiemgau - das ist die Gegend um den Chiemsee und die Eggstätter Seenplatte - etwa 120 km von meinem üblichen Wildblumen-Fotosafari-Terrain entfernt. Dort wachsen teilweise völlig andere Pflanzen am Wegesrand. Hier drei Beispiele - wie immer lasse ich mich gerne korrigieren, wenn ich falsch bestimmt habe.

Nachtkerze Oenothera biennis

Fotosafari: Nachtkerze Oenothera biennis

Die Nachtkerze ist eine eingebürgerte Pflanze (Neophyt), deren Heimat Nordamerika ist. Sie wurde Anfang des 17. Jahrhunderts nach Europa als Zierpflanze eingeführt. Nun denkt sie nicht daran, sich an unsere Gartengrenzen zu halten ("Gartenflüchtling"), sondern verbreitet sich, wie sie mag. Sie blüht von Juni bis September und das helle Gelb ihrer geöffneten Blüten leuchtet in der Abenddämmerung. Angeblich mag die Nachtkerze einen trockenen, mageren Boden, aber diese hier standen an einem feuchten Platz zusammen mit Blutweiderich halb im Straßengraben neben der Straße, und sie blüht angeblich erst spät nachmittags oder abends, aber diese hier habe ich Mittags bei bedecktem Himmel fotografiert.

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Blutweiderich Lythrum salicaria

Fotosafari: Blutweiderich Lythrum salicaria

Der Blutweiderich ist den entgegengesetzen Weg gegangen wie die Nachtkerze: Er war nämlich in Europa und Asien zuhause, wächst aber inzwischen als Neophyt auch in Nordamerika. Dort freut man sich nicht über ihn und bekämpft ihn "biologisch" mit Rüsselkäfern (sagt Wikipedia). Der Blutweiderich mag es feucht und wächst an Ufern und überall da, wo es sumpfig ist. Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlinge lieben die schönen lilafarbenen Blütenkerzen wegen des Blütennektars. Im Chiemgau sieht man den Blutweiderich von Juni bis September überall blühen.

Gemeiner Wasserdost Eupatorium cannabinum

Gemeiner Wasserdost - Eupatorium cannabinum

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Auch der Wasserdost mag feuchte Standorte, wie sie an Ufern und in feuchten Wäldern zu finden sind. Solche Standorte bietet die Eggstätter Seenplatte reichlich. Der Wasserdost blüht von Juli bis August. Auch er ist eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge und Schwebfliegen (die Larven der Schwebfliegen sind übrigens wichtige Nützlinge gegen Blattläuse).


Das Pflanzenentdecken, Bestimmen und Fotografieren macht einen Ausflug zur Wildblumen-Fotosafari. Das ist für mich spannender als einfach nur spazieren zu gehen. Allerdings muss die Begleitung auch ein wenig Begeisterung dafür oder etwas Geduld mitbringen. Auf jeden Fall lernt man seine nähere oder etwas weitere Umgebung auf der Wildblumen-Fotosafari besser kennen. Mit Picknick oder Biergarten kombiniert wird sie zum erholsamsten Urlaubstag.

Hinweis: Für die Richtigkeit der Namensangaben übernehme ich keine Haftung. Wer Pflanzen als Wildgemüse oder Wildkräuter sammelt, sollte ein guter Pflanzenkenner sein, denn bei einigen Pflanzen besteht Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen. Das könnte Sie auch interessieren:
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Dienstag, 16. April 2013

Stauden-Memory im Frühjahr

Staude - Frauenmantel im Frühjahr
Frauenmantel - diese Staude zeigte
als erste ihre frischen Blätter
Stauden werden meist im Herbst oder im Frühjahr gepflanzt. Beides hat Vorteile und Nachteile: Werden die Stauden im Herbst gepflanzt, dann haben sie im Frühjahr den Wachstumsvorteil, weil sie ja schon angewachsen sind. Werden Stauden im Frühjahr gekauft und gepflanzt, dann weiß man sicher, dass sie den Winter überlebt haben, dafür aber müssen sie erst noch anwachsen - und auch dies birgt ein kleines Risiko.

Ich hatte im letzten Jahr ein Staudenbeet auf dem Tiefgaragendach angelegt und mich für die  Herbstpflanzung entschieden. Doch als nach dem langen Winter der Schnee endlich weg war, sah es zuerst so aus, als seien die liebevoll ausgesuchten Stauden und viele der schönen Gräser auch weg - in den Staudenhimmel eingegangen sozusagen.
Staude Echinacea purpurea - Roter Sonnenhut im Frühjahr
Roter Sonnenhut "Magnus" -
zuerst war gar nichts zu sehen
Selbst von den Stauden, die im Herbst noch wunderschöne frische Blätter angelegt hatten, war nichts mehr zu sehen. Das zu sehen bzw. nichts zu sehen, war ganz schön traurig.

Doch nun, nur wenige warme Tage später, sieht es ganz anders aus. Endlich drücken sich frische Blättchen durch die Erde. Bei manchen ist ganz leicht zu erkennen, um welche Staude es sich handelt, bei anderen jedoch nicht, wenn man die Staudenart vorher noch nicht im Garten hatte. Und dann umkreist man die sprießenden Blättchen mehrere Tage lang, geht im Geiste seine Stauden-Einkaufsliste durch und vergleicht sie mit dieser und mit den im Kopf gespeicherten Bildern alle bekannten Unkräuter. Und irgendwann ist man sich sicher: Ja, das muss sie sein meine XYZ-Staude. Stauden-Memory eben.
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Prachtscharte Liatris zeigte sich spät,
aber kräftig

Übrigens, bei vielen der frisch gepflanzten Gräser hatte ich die Hoffnung schon komplett aufgegeben. Ich hatte sie vorsichtig herausgezogen und hauptsächlich braune Wurzeln gesehen. Doch auch sie zeigen inzwischen die ersten grünen Halme!

Mehr zu Stauden
Chinaschilf
zeigt erstes Grün
Wo man Stauden kaufen/tauschen kann
  • Staudengärtnereien (online oder vor Ort)
  • Gartencenter
  • Pflanzenmärkte
  • Gartenmessen
  • Tauschbörsen
  • Baumärkte


Montag, 23. Juli 2012

Wildblumen-Fotosafari - Fortsetzung

Mein morgendlicher Fitness-Walk an der Isar artete wieder in einer kleinen Wildblumen-Fotosafari aus, denn ich hatte "sicherheitshalber" eine Digitalkamera dabei. Und tatsächlich waren seit meiner letzten Wildblumen-Fotosafari an der Isar vor knapp 2 Wochen ein paar Pflanzenschönheiten dazugekommen bzw. habe ich sie vielleicht auch erst heute entdeckt.
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Diese Blumen standen an einer vollsonnigen Hanglage an der Isar:

Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)


Die Wiesen-Flockenblumen wird von vielen Nützlingen wie Bienen und Schwebfliegen geschätzt. Sie wächst auf Wiesen und an Wegrändern. Verbreitet wird sie über Weidetiere und Ameisen verbreitet.

Platterbse (Lathyrus)



Zu den Platterbsen gehören viele Nahrungs-, Futter- und Bodenverbesserungs-/Gründüngungspflanzen. Auch die "Duftwicken" sind eigentlich Platterbsen (Lathyrus oderatus).

Sichelklee (Medicago sativa subsp. falcata)



Der Sichelklee ist eine Unterart der Luzerne und blüht von Mai bis August an Wegrändern, Böschungen und auf Wiesen.

Feinstrahl (Erigeron)



Der Feinstrahl kommt aus Nordamerika und hat sich hier verbreitet - aber anscheinend ohne zu einer größeren Plage zu werden. Er mag Auwälder und feuchte Wiesen, ist aber auch Pionierpflanze - d. h. er erschließt Boden, der bisher unbewachsen ist und macht ihn so auch für andere Pflanzen besiedelbar. Erstaunlicherweise bildet er lt. Wikipedia Samen ohne vorherige Befruchtung!

Vogelwicke (Vicia cracca)


Die Vogelwicke wächst auf Wiesen, an Wegrändern, Spalieren, Äckern und in lichten Wäldern. Die Imker schätzen sie als Bienenweidepflanze, die von Mai bis Ende August blüht und reichlich Nektar und Pollen bietet.

Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)


Das drüsige Springkraut fand ich an einer beschatteten Stelle am Isardamm. Es wird auch Indisches Springkraut genannt - denn vom Indischen Kontinent stammt es. Wo sich diese bis 2 m hohe Pflanze ausbreitet, können sich heimische Pflanzen teilweise nicht mehr behaupten, doch auf die sind heimische Insekten und andere Tiere angewiesen. Um die Ausbreitung des Indischen Springkrautes einzugrenzen, gibt es Aktionen von Naturschutzorganisationen, bei denen das Springkraut durch Ausreißen oder Abmähen vor der Samenbildung entfernt wird.





Hinweis: Für die Richtigkeit der Namensangaben übernehme ich keine Haftung. Wer Pflanzen als Wildgemüse oder Wildkräuter sammelt, sollte ein guter Pflanzenkenner sein, denn bei einigen Pflanzen droht Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen.