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Freitag, 26. Mai 2023

Blüten für Bienen und andere (Nützlinge/Insekten)


Schwebfliege an einer Rosenblüte (Kartoffelrose)
Viele sogenannte Nützlinge, wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen sowie auch andere Insekten ernähren sich von Blüten-Pollen und/oder sammeln Blüten-Nektar. Der Pollen liefert ihnen Eiweiß - der ist wichtig für ihre Jungenaufzucht - und der Nektar ist für sie eine Energiequelle und wird außerdem von Honigbienen in Honig umgewandelt. Aber finden unsere Nützlinge beziehungsweise andere Insekten noch genug? Und was kann man als Hobbygärtner tun, um ihnen zu helfen sowie die Artenvielfalt zu unterstützen? (zuletzt aktualisiert am 26.5.2023)

Es ist wichtig, dass unsere Nützlinge und andere Insekten genügend geeignete Blüten als Futterquellen für Nektar und Pollen angeboten bekommen, denn wir brauchen sie: Bienen, Hummeln und viele andere Insekten sind für die Bestäubung zahlreicher Obst- und Gemüsearten sowie vieler landwirtschaftlicher Kulturen entscheidend; die Jungtiere der Schwebfliegen und der Florfliegen sind fleißige Blattlausvertilger und auch andere "Nützlinge" haben wichtige Aufgaben im Ökosystem.

Nützlinge versus Artenvielfalt

Insekten und andere Lebewesen in Nützlinge und Schädlinge einzuteilen, ist heute eine überholte Sichtweise. Zwar helfen manche Insekten dem Menschen in Gartenbau, Landwirtschaft und Forst ganz offensichtlich - wie Honigbienen durch ihre Honigproduktion sowie die Bestäubung beispielsweise von Obst und Fruchtgemüse (Tomaten, Paprika/Chili und ähnliche), während andere Schaden anrichten und sogar die Ernte vernichten können, doch die Wahrheit ist wesentlich komplexer. So leisten auch Wildbienen und Hummeln, viele weitere Insekten und sogar manche Säugetiere "Bestäubungsarbeit". Andere Insekten sind nützlich in dem einem Entwicklungsstadium (beispielsweise als Bestäuber im Erwachsenenstadium), aber aus Sicht des Nahrungsmittelanbaus schädlich in einem anderen (als pflanzenfressende Larve). Manche, wie der Ohrwurm, sind mal nützlicher Blattlausvertilger, bei Blattläuseknappheit aber auch pflanzlicher Kost nicht abgeneigt. Aber vor allem sind alle - Nützlinge, Schädlinge und andere Lebewesen - Bestandteile von großen und kleinen in vielen Richtungen miteinander verbundenen Untersystemen des großen Ganzen. Alles hängt voneinander ab - Habitate von einander, in jedem Habitat wiederum das oberirdische und das unterirdische System. Nützliche Insekten (Insektenfresser) gibt es nur, wenn es Futter für sie gibt - das sind meit schädliche Insekten, die sich schnell vermehren. Auch viele Vögel sind ganz oder zeitweise auf Insekten und deren Larven angewiesen - und ohne Insekten gäbe es viele Vögel und andere weiter oben in der Nahrungskette stehenden Tiere - zu denen auch wir Menschen gehören - nicht.


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Gerade in Zeiten, wo es Nützlingen (und anderen Lebewesen) in der Landwirtschaft durch Monokulturanbau und Pestizide vielerorts schwer gemacht wird, haben wir HobbygärtnerInnen eine besondere Verantwortung und sollten zum Schutz der Nützlinge und der Artenvielfalt allgemein unseren Beitrag leisten - indem wir möglichst nichts tun, was Bienen, Hummeln und anderen schadet, und ihnen statt dessen in unseren Gärten, auf den Balkonen und Terrassen (siehe → Topfgärten) Blüten anbieten, die sie gut ernähren und stärken. (Und wer Schmetterlinge mag, der sollte auch daran denken, dass deren Jungstadien, die Raupen, auf ganz andere Futterpflanzen angewiesen sind, siehe Wer Schmetterlinge im Garten mag, muss auch Raupen aushalten.)

Aber welche Blüten sind die richtigen?

Dieser Lavendel ist winterhart und blüht jedes Jahr wieder - auch im Topf. Die Bienen lieben ihn.

Blüten für Bienen & Co.

Unsere Balkone, Terrassen und Gärten sind oft sehr prächtig und bunt, aber sind auch ausreichend viele gute Pollen- und Nektarlieferanten dabei? Ich habe beispielsweise jedes Jahr eine sehr bunte Terrasse mit zahlreichen Kräutern, Gemüsen, einfachen Sommerblumen, Stauden, aber auch mit einigen "hochgezüchteten" Blumen wie den Zauberglöckchen, meist Hybridsorten - wobei Hybriden nicht grundsätzlich schlechte Pollen- und Nektarlieferanten sein müssen; ich sehe oft Hummeln an den Zauberglöckchen, doch wird bei der Züchtung von Blumensorten für den einjährigen Anbau i. d.  R. nicht auf die Fruchtbarkeit und damit die Qualität als Pollenspender oder Nektarpflanze für Bestäuber geachtet.

Hummel im Anflug auf Salbeiblüten

Wenn ich beobachte, welche meiner Pflanzen besonders gerne von Nützlingen besucht werden, dann sehe ich Bienen besonders häufig am reichlich blühenden Thymian - das ist wenig überraschend, denn Thymian gilt als Lockpflanze für Bienen. Doch auch Lavendel, Schmetterlingsflieder (Buddleja) und den Spierstrauch (Spirea) lieben sie. Hummeln beobachte ich besonders oft am Purpursonnenhut (Echinacea).

Im Juni 2013 hatte ich zwischenzeitlich den Eindruck, dass in unserem Garten besonders wenige Bienen und Hummeln unterwegs waren. Deshalb habe ich mich mitsamt meiner Kamera auf Fotosafari begeben. Ich wollte wissen, ob es in den Gärten in der Nachbarschaft und am Wegesrand bezüglich Blüten und ihrer Besucher auch so schlecht aussah.

Biene an einer Klatschmohnblüte 
Ich stellte fest: Auch in den Gärten der näheren Umgebung waren nur wenige Bienen und Hummeln zu entdecken: ein paar Hummeln und eine Schwebfliege an verschiedenen Arten Rosen und eine Biene an einer Wicke. Diese Nützlinge/Insekten traten überall nur vereinzelt auf. Die einzige größere Ansammlung an Bienen und Hummeln bemerkte ich in einem Beet, das zu einem Blumenselbstpflückacker gehört. Ich kann nicht sagen, ob der Klatschmohn und das, was da sonst noch in wildem Durcheinander wuchs, ausgesät worden war, oder sich von alleine zu einem Klatschmohnbeet mit Beipflanzen entwickelt hatte. Jedenfalls schien es den Hummeln und Bienen dort sehr gut zu gehen - denn dort waren es richtig viele und sie sammelten sehr eifrig.

Mehr habe ich an dem Tag nicht beobachten können und ein paar Wochen später waren dann glücklicherweise auch in unserem Garten und in unserer Nachbarschaft wieder viele Honigbienen, Wildbienen/Hummeln, Schwebfliegen und andere zu beobachten. Ich folgerte daraus: Wegen fünf blühenden Pflanzen machen sich die Bienen keine Mühe, da muss schon ordentlich was geboten sein und das Wetter passen, damit sie kommen beziehungsweise gehen sie dahin, wo gerade am meisten angeboten wird.

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Blüten für Bienen im Jahresverlauf

Von den folgenden Wildpflanzen, Obstarten, heimischen Gehölzen und Kulturpflanzen sind die Blüten für Bienen und andere Nützlinge/Insekten besonders wichtig - und meist auch umgekehrt, denn Bienen (und andere heimische Garten- und Landschaftsbewohner wie Insekten, Spinnentiere, Bodenlebewesen) und vor allem heimische Blütenpflanzen und Pflanzen allgemein gehören zusammen - sie haben sich zusammen entwickelt:

Blühmonate Januar bis Februar:
Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume, Erika, Haselnuss, Kornelkirsche, Kätzchenweide, Erle

Hummel an Kirschblüte (Mitte April)

Blühmonate März bis April:
Erika, Steinkraut (Alyssum), Bachnelkenwurz (Geum), Gundermann, Lerchensporn, Huflattich, Löwenzahn, Haselnuss, Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Pflaume, Kirsche, Stachelbeere, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere, Eiche, Pappel, Silberahorn, Weide, Ulme, Felsenbirne

Bienen an Sonnenblumen (Ende Juli)

Blühmonate Mai bis Juli:
Kriechender Günsel, Ackerbohne, Inkarnatklee, Esparsette, Wicken, Hornklee, Steinklee, Schwedenklee, Weißklee, Lupine, Luzerne, Phacelia, Löwenzahn, Raps, Ölrettich, Senf, Kornblume, Blauer Eisenhut (giftig), Lavendel, Glockenblume, Schafgarbe, Hauswurz, Echte Katzenminze, Heidelbeere, Preiselbeere, Borretsch, Sauerampfer, Wiesensalbei, Waldmeister, Wald-Ziest, Sumpfziest, Taubnessel, Zitronenmelisse, Zwiebel, Quitte, Berberitze, Rose, Liguster, Bergahorn, Spitzahorn, Brombeere, Eberesche, Scheinakazie (Robinie), Silberweide, Sommerlinde, Winterlinde, Walnuss



Ende Mai blühen die Amaryllisgewächse der Gattung Allium (Lauch), hier Allium aflatunense 'Purple Sensation'. Sie sind bei mir in vielen Jahren ein wahrer Magnet für Bienen, jedoch nur, wenn in der Nähe zur gleichen Zeit kein üppigeres Angebot vorhanden ist, wo ihre Ausbeute größer ist.


Blühmonate August bis September:
Kornblume, Luzerne, Buchweizen, Löwenzahn, Phacelia, Gemeines Leinkraut, Königskerze, Flockenblume, Wegwarte, Taubnessel, Rotklee, Sonnenblume, Wilde Malve, Sauerampfer, Sommerlinde, Winterlinde

Efeu blüht erst im Alter, aber dann ist er eine wichtige Bienenweidepflanze, da er bis spät in den Herbst noch Nektar und Pollen bietet.

Blühmonate Oktober und November:
Gemeines Leinkraut, Wilde Möhre, Flockenblume, Spitzwegerich, Taubnessel, Rotklee, Hohlzahn, Efeu

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Und was ist mit "Ziergehölzen", "Zierstauden" und Beet- und Balkonblumen?
Wie oben bereits erwähnt, finde ich Nützlinge auch an Ziergehölzen wie Schmetterlingsflieder, Spierstrauch und Halbsträuchern wie dem Lavendel, außerdem an Gartenstauden wie Purpursonnenhut, Mädchenauge und Storchenschnabel und an Beet- und Balkonblumen wie Zauberglöckchen, Schmuckkörbchen, Lobelien, Sonnenhut, Zinnien und vielen anderen.

Schmetterlinge (und auch Bienen) lieben Schmetterlingsflieder. Doch die Schmetterlingskinder (Raupen) benötigen andere Pflanzen zu ihrer Ernährung, die des Tagpfauenauges beispielsweise Brennesseln oder Hopfen. Außerdem benötigen sie auch Überwinterungsplätze: Das Tagpfauenauge überwintert als Falter in Hohlräumen, andere als Puppe an Pflanzen/Pflanzenresten.

Übrigens kultiviere ich Gemüse, Kräuter, Erdbeeren, Rosen, Schmetterlingsflieder und vieles andere in meinem Topfgarten auf der Terrasse in Töpfen und Kübeln aus frostfesten Materialien.

Buchtipp in eigener Sache:

Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8




Meinungsnachtrag: Brauchen wir Regeln für HobbygärtnerInnen?

Ich bin nicht der Meinung, dass man Menschen Vorschriften machen sollte, welche Pflanzen sie in ihrem eigenen Garten zu ihrer Freude oder Gemüseversorgung anbauen dürfen (solange durch die Pflanzen oder das Fehlen von Pflanzen nicht die Gesundheit anderer gefährdt wird). Mit Vorschriften verleidet man den Menschen den Spaß am Gärtnern und HobbygärtnerInnen sind wichtig für Stadtklima, Naturschutz, (Teil-)Selbstversorgung und vieles andere. Ich halte es für besser, mit dem Gärtnern auch die Zusammenhänge der Natur, Insekten und sonstigen Tiere zu vermitteln (wie es jetzt geschieht) und an Beispielen zu zeigen, was man für die Artenvielfalt erreichen kann und wieviel Spaß das macht, wenn man (auch oder vorwiegend) bienenfreundliche Stauden und Gehölze mit ungefüllten Blüten wählt, immer öfter die heimische Pflanzenart (oder eine klimaveränderungsanpassungsfähige Art) wählt, wenn eine Pflanze ersetzt werden muss. Beflügeln ist besser als Vorschriften! Regeln sollte es eventuell für Architekten und andere Planer geben, die die Gartenanlagen von Wohnblocks oder anderen Wohnanlagen planen.

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Regeln sollte es meiner Meinung nach für die Landwirtschaft geben, auch um die Landwirte zu schützen, denn seit Jahrzehnten sind die Nachteile von Monokultur, Feldzusammenlegungen, totaler Beikrautvernichtung im und neben dem Feld und das Fehlen von Feldrainen mit heimischen Wild- und Vogelnährgehölzen, die auch Wind- und damit Erosionsschutz wären, bekannt. Die Landwirte haben populistischen Politikern, Verbänden und Unternehmen (mit Eigeninteressen) geglaubt, dass all das Gedöns um Nachhaltigkeit und Naturschutz nur stört und den Bauern die Einnahmen vermiest, geholfen haben diese dem industriellen Anbau (und denen, die das nötige Zubehör verkaufen), die Kleinbauernbetriebe sind verreckt. Hier bin ich für ein besseres System für die Vernunft, das die Macht der Lebensmittelketten, der Verbände und der Unternehmen der Agrarindustrie kontrolliert und reguliert.

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Montag, 30. Mai 2016

Mein Garten-Frühling 2016 - ein paar Notizen, Bilder und ein Film

Hier ein paar Einblicke, was in diesem Frühling in meinem Staudenbeet und im Topfgarten so los war.

Die Frühlingsboten in meinem Rasen und Beet (Crocus 'Ruby Giant')
Staudenbeet
Mein Staudenbeet liegt an der Südseite unseres Mehrfamilienhauses zwischen einer riesigen, extrem wüchsigen Rose und meiner Terrasse. Der Standort ist schwierig, weil er nicht nur sehr warm ist, sondern weil der Teil des Gartens auf der Tiefgarage mit einer sehr dünnen Erdauflage liegt. Wie jedes Jahr war ich im Spätwinter gespannt, ob sich meine blumigen Lieblinge, Blumenzwiebeln und Stauden, die ich in den Jahren davor gepflanzt hatte, wieder zeigen würden.

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Ein schönes Paar: die lilienblütigen Tulpen 'Purple Dream' und 'Ballerina'
Die Krokusse kamen pünktlich in Gelb und lila, aber eher spärlich. Und auch die Tulpen haben sich eher nicht vermehrt, seit ich sie 2012 und 2013 eingepflanzt habe. Ich habe sie zwar gedüngt, damit sie mehr Reservestoffe anlegen können, aber da muss ich wohl im Herbst noch einmal nachpflanzen, damit es nächstes Jahr vielleicht wieder üppiger wird. Aufgefallen ist mir, dass die schwarzen Tulpen, die ich erst 2014 gepflanzt habe, nach ihrem ersten Blühen im Vorjahr nicht wiedergekommen sind - nicht eine einzige. Hat jemand Ähnliches beobachtet?

Die Traubenhyazinthen kommen jedes Jahr zuverlässig. 
Leuchtend blau wie jedes Jahr waren die Traubenhyazinthen. Sie wandern inzwischen durch den ganzen Garten. Ich wünschte, die Krokusse und die Tulpen täten es ihnen gleich.


Die Kuhschellen kommen bei mir mit einem trockenen, mageren Boden sehr gut zurecht.
Wunderschön waren wieder die Kuhschellenblüten. Die Staude wird von Jahr zu Jahr dicker und blüht immer üppiger, sie mag anscheinend die Trockenheit und Kargheit neben dem über zwei Meter großen Rosenstrauch.

Nach der Blüte der Kuhschellen begann auch der Durchtrieb der anderen Stauden und der Boden war im Nu wieder gut bedeckt.

Im Mai übernahm dann wie erhofft wieder der Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation" die Herrschaft. Die purpurnen Bälle schwebten über dem Grün der anderen Stauden und dem Gelb der Frauenmantelblüten und halfen den Bienen in dieser blütenarmen Zeit mit Honig und Pollen.

Ein neues YouTube-Video zur Purpur-Sensation in meinem Staudenbeet mit hungrigen Bienchen



Doch lange wird die Pracht nicht mehr andauern. Bis Purpursonnenhut, Prachtkerze Gaura und Co. Futter bieten, müssen die Bienen, Hummeln und Schwebfliegen noch mit blühendem Schnittlauch und Thymian sowie dem Rasenunkraut vorlieb nehmen. Mit etwas Glück sollte auch der Kugellauch Allium sphaerocephalon mit seinen kleinen Blütenkugeln bald aufblühen.


Topfgarten
Mein Topfgarten ist kein Zimmerpflanzengarten, sondern beherbergt Kräuter, Gemüse, Stauden und Gehölze in Töpfen und Kübeln auf der Terrasse und rund um die Terrasse.

Obwohl im Winter nichts mehr an der Oberfläche auf lebende Stauden in Ruhephase unter der Erde hinwies, haben der weiße Purpursonnenhut "Baby Swan" und die Prachtscharte den Winter im Kübel gut überstanden und sind wieder sehr schön ausgetrieben. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, sollten sie in ein paar Wochen blühen. Auch der Schmetterlingsstrauch Buddleja davidii 'Black Knight' streckt seine Triebe wieder in die Länge und ist dicht und dunkelgrün beblättert. Die Rose 'Lavender Dream' im Kübel hat auch wieder viele Blätter und Knospen - doch die Blätter sind sehr gelb: Ich tippe auf Eisenmangel und habe sie inzwischen gedüngt.

Schnittlauch und Thymian im Kräuterregal auf der Terrasse
Schnittlauch und Thymian, beide schon etwas älter, haben sich wieder prächtig entwickelt. Beim Schnittlauch ernte ich aktuell zum zweiten Mal in diesem Jahr.

Nicht nur draußen über den Winter gekommen, jetzt auch reich blühend: Rosmarin
Der Rosmarin stand den Winter über wieder draußen vor dem Fenster. Und er blüht wieder herrlich.

Der Schnittsalat (Saatmatte) ist wieder gut aufgegangen.
Ende April habe ich verschiedene Gemüse und Kräuter ausgesät. Für einen Teil der Aussaat hatte ich noch die Bio-Blumenerde ohne Torf vom Vorjahr, die schön fein war. Darin sind meine Aussaaten sehr gut aufgegangen.

Obwohl es kurz nach der Keimung sehr kalt wurde, hält das rote Basilikum bisher recht gut durch bzw. wächst weiter.
Kurz vor der Ernte: Radieschen
Anders sah es bei den Aussaaten von Tomaten, Auberginen, und Chili aus. Deren große Töpfe habe ich mit einer neu gekauften Erde befüllt. Die erwies sich als zu grob für Aussaaten und auch die Temperaturen waren zu der Zeit draußen zu kühl. Da es nun zu spät für einen weiteren Aussaatversuch ist, werde ich mir ein paar Jungpflanzen kaufen.

Das ist das Schöne am Gärtnern: Man macht Erfahrungen und lernt jedes Jahr wieder etwas dazu.

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Freitag, 23. Mai 2014

Mehr Platz für den Topfgarten


Ein Regal sorgt für mehr Platz für den Topfgarten und
hat den Vorteil, dass man die Wand nicht anbohren muss.
Mit einem selbststehenden Topfregal schafft man mehr Platz zum Säen und Pflanzen auf kleinstem Raum, ohne Löcher in eine Wand bohren zu müssen.

Egal, ob auf auf der Terrasse oder dem Balkon: Platz für Pflanzen hat man doch nie genug. Eine Möglichkeit, Platz zu gewinnen, ohne die Wand durch Bohren o. ä. Maßnahmen beschädigen zu müssen, ist das Aufstellen eines stabilen Regals, das auch frei stehen kann. Dieses hier im Bild ist aus Metall und ich habe es schon seit etwa 15 Jahren im Einsatz, ohne dass seine Standfestigkeit in irgendeiner Weise gelitten hat.

Das "Explodierte" da oben rechts im Topfregal ist übrigens mein geliebter Thymian, er passt mit seinem würzigen Aroma zu vielen Gerichten,  beispielsweise in Rezepte mit Tomaten oder auch in Käsesoße. Direkt unter dem Thymian steht ein pinkrotes Zauberglöckchen Calibrachoa mit gelbem Schlund, das unerwarteterweise den vergangenen Winter in diesem Topf draußen überlebt hat - auch wenn es zuerst überhaupt nicht so aussah: Nach einem Regenguss trieb es wieder durch und entwickelt nach und nach mehr Blätter und Blüten.

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Ansonsten habe ich in diesem Regal noch eine orangegelbe Zinnie (die leider schon wenige Tage nach dem Kauf Zicken macht), eine pinkfarbene Verbene, dahinter in zweiter Reihe Aussaaten von Schnittsalat, außerdem pikierten Lavendel, Basilikum, Schnittlauch und - unten, nicht sichtbar - eine ausgesäte Blumenmischung untergebracht.

Vorne rechts blüht übrigens leuchtend goldgelb der Goldmohn/Kalifornische Mohn Eschscholzia californica in einem Balkonkasten, der hinter dem Tischchen steht. Auch er hat den Winter draußen überlebt und sich nach dem Gießen von einem "Verreckerl" zu diesem Blickfang entwickelt. Dahinter rechts sonnen sich gelbe Hornveilchen, die sich selbst ausgesät haben und die gerne von Hummeln besucht werden.

Wie man sieht, kann es sich lohnen, nicht alles schon im Herbst wegzuwerfen, was zu dem Zeitpunkt nicht mehr ganz taufrisch aussieht. Manches wird wieder schön oder - wie im Falle des Goldmohns und des Thymians - schöner noch als im vergangenen Jahr.

Mehr vom -> Topfgarten

PS: Wer sich über die Kugeln im Topfregal wundert. Das sind die drei über ein winziges Solarpanel betriebenen Solarlampen vom letzten Jahr - die habe ich allerdings drinnen überwintert. Sie waren den ganzen Winter auf der Fensterbank innen im Einsatz und funktionieren nach wie vor einwandfrei.

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Mittwoch, 19. Juni 2013

Mini-Petunien: zauberhafte Zauberglöckchen für Terrasse und Balkon

Mini-Petunie Calibrachoa × Hybriden 'Lemon Slice'
- erfrischend wie Zitroneneis - nur für die Augen
Ein Mini-Pflanzenporträt des Zauberglöckchen Calibrachoa

Beim Durchschauen der Fotos, die ich in den letzten Jahren auf meiner Terrasse gemacht habe, fällt mir auf, dass ich Petunien - und besonders Mini-Petunien - nicht widerstehen kann. Dabei denke ich jedes Frühjahr, dass ich ganz neue Sommerblumen für meinen bunt gemischten Topfgarten ausgesucht habe. Schließlich möchte ich experimentieren und neue Bilder machen können. Aber die Fotos beweisen es: Die Mini-Petunien sind immer dabei!

Die schöne Blütenform, der Blütenreichtum, aber vor allem die Farben der Petunien- und Mini-Petunien-Blüten faszinieren mich - und jedes Jahr gibt es so viele schöne neue!

Dieses Jahr habe ich eine zweifarbige (weiß und gelb), eine pinkfarbene und eine orangefarbene Mini-Petunie (- von letzterer hatte ich zwei, aber die Schnecken waren verdammt schnell). Und was mir auffällt: In jedem Licht und mit jedem Hintergrund leuchten die kleinen Glöckchenblüten anders - sie sind einfach eine Freude. Andere Namen für Mini-Petunien sind übrigens Zauberglöckchen, Millionbells, Superbells® und Calibrachoa - letzterer ist der botanische Gattungsname.

Die starken Niederschläge vorletzter Woche und die aktuelle Hitzewelle haben meine Mini-Petunien überraschend gut weggesteckt. Letztes Jahr habe ich feststellen müssen, dass man wachsam sein muss: Nach ausgeprägtem Trockenheitsstress (mea culpa!) im Hochsommer hat sich mein pinkfarbenes Zauberglöckchen, das vorher unglaublich schnell überreiche Blütenkaskaden gebildet hatte, nicht mehr richtig erholt - im Gegensatz z. B. zum Basilikum, der sich nach dem Motto "Totgeglaubte leben länger" wieder aufrichtete und praktisch wie neu wurde.
Mini-Petunie Calibrachoa × Hybriden 'Orange'
Die 31 °C gestern und heute haben meine diesjährigen Mini-Petunien jedenfalls sehr gut überstanden (im Gegensatz zu den Rosenblüten, die jedesmal bei Sonnenschein arg schlaff wirken). Beeindruckt hat mich diesbezüglich besonders die Mini-Petunie Calibrachoa × Hybriden 'Orange', die in der kleinen Schale in der prallen Sonne auf dem Tisch einer Südseitenterrasse stand und die ich gestern nur am Morgen hatte gießen können.

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Mini-Petunien und ihre Verwandten

Die Mini-Petunien Calibrachoa gehören zu den Nachtschattengewächsen. Die Blüten mancher Arten lassen die Verwandtschaft mit dem Tabak erahnen. Doch auch Enzianstrauch, Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Auberginen gehören zu ihren zahlreichen Verwandten.

Viele der Mini-Petunien Calibrachoa sind übrigens Hybridsorten - das erkennt man an dem "×" im Namen - z. B. bei Calibrachoa × Hybriden 'Orange' oder Calibrachoa × Hybriden 'Lemon Slice' - die letztere wird übrigens auch unter den Namen Zauberglöckchen Superbells® 'Lemon Slice' und Zauberglöckchen 'Bella Limoncella' verkauft; sie wurde in Bayern zur Balkonblume 2013 gekürt.

Pflege der Mini-Petunien

Mini-Petunie Calibrachoa in Pink mit gelbem Schlund
Die Pflege der Mini-Petunien ist einfach: gießen nach Bedarf (keine Staunässe und keine längere Trockenheit) und während der Wachstumszeit düngen - entweder mit einem Flüssigdünger, den man dem Gießwasser beimengt, oder aber mit einem Festdünger, den man vor dem Gießen auf die Erde streut. Ich verwende dieses Jahr für alles einen organischen Tomatendünger (7 % Stickstoff, 3 % Phosphat und 10 % Kalium), den ich während Warmwetter-Wachstumsperioden alle zwei bis drei Wochen auf die Topferde streue. Ansonsten muss man vorsichtig mit ihnen umgehen, denn die Triebe brechen leicht.

Bisher gedeihen alle Pflanzen prächtig, was auch die Schnecken finden: Sie machen sich nicht nur an Auberginen und Paprika heran, sondern lassen sich auch die saftigen Blättchen und zarten Blüten der Mini-Petunien schmecken. Ich habe festgestellt, dass, wenn man verschieden Pflanzen nebeneinander pflanzt, die Calibrachoa als erstes abgefressen werden - und sich erfahrungsgemäß davon nicht mehr richtig erholen. Man pflanzt die Mini-Petunie Calibrachoa daher am besten in Töpfe, Kästen oder Schalen und stellt sie an einen für Schnecken unerreichbaren Platz oder trifft andere Vorkehrungen gegen Schnecken. Doch ich habe gemerkt: Schnecken gehen weit für eine Mini-Petunie, sogar mehrere Meter über einen trockenen Terrassenboden. Am sichersten sind sie in einem Regal, im aufgehängten Balkonkasten oder auf einem Tisch.

Noch eine Beobachtung, die ich gemacht habe: Wenn man die Mini-Petunien mit anderen Pflanzen in einen Kübel zusammenpflanzt, lassen sie sich von den anderen schnell das Wasser abgraben und vertrocknen. Man muss also entweder besonders sorgfältig und bei Bedarf mehrmals täglich an die Wurzeln der Mini-Petunien gießen oder den Calibrachoa-Pflanzen einen eigenen Topf spendieren.

2021 gediehen die Zauberglöckchen besonders schön. Sie mussten sich den Kübel neben der Terrassentür mit einer Zitronengeranie und einer Mini-Dahlie teilen, letztere ist allerdings am Ende eingegangen, während Zauberglöchchen und Zitronengeranie bis in den Herbst noch schön waren.


Neue Hybridsorten versus samenechte Sorten

Ich bin übrigens nicht auf Sommerblumen-Neuzüchtungen fixiert, sondern ich liebe auch herkömmliche samenfeste Sorten - beispielsweise von Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Schmuckkörbchen und vielen anderen Arten - mindestens genauso sehr wie meine Mini-Petunien-Hybridsorten. Sommerblumen und Kräuter, von denen man Samen ernten und im nächsten Jahr wieder aussäen kann, machen besonders viel Spaß, weil man hierbei den ganzen Zyklus des Pflanzenlebens begleiten kann - besonders auch für Kinder sehr lehrreich. Bei Hybriden sind die Nachkommen aus deren Samen alle verschieden. Doch ich bin nicht dogmatisch, ich mag sowohl die samenechten Sorten und ich mag manche Hybridsorten.

Bei der Pflanzenauswahl für Balkon, Terrasse und Garten achte ich aber grundsätzlich darauf, gute Futterpflanzen für Nützlinge dabei zu haben - z. B. blühende Heil- und Gewürzkräuter wie Thymian (wie ich gerade sehe, fliegen die Bienen ihn auch bei 31 °C an), Dill, Borretsch, Ringelblumen und andere. Daran laben sich nicht nur die Nutzinsekten wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen, sie sind auf ihre zurückhaltene Art auch sehr schön, sie bereichern unsere Küche und tun auch unserer Gesundheit gut..

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Nachtrag 2014:
Das pinkfarbene Zauberglöckchen mit dem gelben Schlund hat den Winter draußen überlebt und wurde im nächsten Jahr noch schöner als im ersten!

Donnerstag, 23. Mai 2013

Thymian-Käsesoße mit Pellkartoffeln (Rezept)

Schnell und lecker!

Dies ist eines meiner schnellen Rezepte, die ich nebenbei zubereite, wenn ich nicht viel Zeit zum Kochen und nur wenige Zutaten im Haus habe.
Thymian-Käsesoße mit Pellkartoffeln
Thymian-Käsesoße mit Pellkartoffeln
In diesem Fall hatte ich nur noch einen Rest Butter, angetrockneten Käse, ein paar Kartoffeln, eine Schalotte, Bio-Gemüsebrühe im Glas, Mehl und Bio-Magermilch vorrätig. Die Gemüse in Kübeln auf der Terrasse sind leider noch nicht soweit, aber zum Glück haben sich die Kräuter in meinem Topfgarten prächtig entwickelt. Besonders der Thymian, der nach dem harten Winter in einem sehr kleinen Topf wie tot aussah, ist nach dem Umtopfen in einen größeren Topf mit frischer Erde geradezu explodiert. Und da er eines meiner Lieblingsgewürze ist, kann ich reichlich davon für meine Thymian-Käsesoße verwenden.

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Achtung: Ich koche immer Pi mal Daumen. Dieses Thymian-Käsesoße-Rezept basiert auf einer hellen Mehlschwitze, die mit Milch und Gemüsebrühe abgelöscht wird und der mit Käse und Thymian Geschmack, Würze und Duft verliehen wird. Es muss also niemand genauso wie ich vorgehen, sondern kann sein eigenes Sämige-helle-Soße-Rezept als Basis nehmen.

Frischer Thymian in meinem Topfgarten
Zutaten für 2 - 3 Personen

6 große Kartoffeln
80-100 g Butter
1 - 2 Schalotten
3 gehäufte EL Mehl (ich nehme gerne Wiener Griesler oder Instant Mehl, weil die so gemahlen sind, dass sie nicht so leicht klumpen)
250 ml Magermilch
250 ml heiße Gemüsebrühe
3-5 Scheiben Butterkäse oder anderen würzigen Käse
frischen Thymian
Salz und Pfeffer

Zubereitung
  1. Kartoffeln als Pellkartoffeln, z. B. im Dampfkochtopf, garen.
  2. Thymian waschen und trockentupfen.
  3. Schalotten schälen und würfeln.
  4. Butter in einem Topf schmelzen, Schalotten darin etwas andünsten, Mehl darüber stäuben und anschwitzen lassen.
  5. Mit etwas heißer Brühe und Milch abwechselnd aufgießen, dabei umrühren und andicken lassen. Immer nur so viel Flüssigkeit hinzufügen, dass die Soße sämig bleibt, aber nicht zu dick wird.
  6. Käse in die Soße geben und einrühren.
  7. Thymian-Blättchen abzupfen und in die Soße rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  8. Servieren!
Spargel mit Thymian-Käsesoße
und Pellkartoffeln
Thymian-Käsesoße passt nicht nur zu Pellkartoffeln pur,
sondern auch zu Spargel, Rosenkohl, Blumenkohl und vielen anderen Gemüsen.


Guten Appetit!










Thymian blüht ab Juni und ernährt dann auch
Nützlinge, z. B. Bienen und Hummeln


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