Mittwoch, 14. Juni 2017

Eisenmangel an Rosen - erkennen, verhindern und ausgleichen

Blätter verfärben sich nicht nur im Herbst oder bei Krankheits- und Schädlingsbefall, manchmal sind Ernährungsprobleme die Ursache. Blattaufhellungen an den jüngeren Blättern deuten bei Rosen meist auf Eisenmangel hin. So lässt er sich erkennen, verhindern und ausgleichen.

Eisenmangel an meiner Bodendeckerrose 'Lavender Dream',
die bei mir in einem Kübel wächst: Die jungen Blätter sind sehr hell.
Manche Nährstoffe können in der Pflanze bewegt werden, andere nicht. Erhält eine Pflanze beispielsweise zu wenig Stickstoff, so baut sie Stickstoff in alten Pflanzenteilen ab und transportiert ihn zu den Triebspitzen. Die Folge ist, dass die Blätter oben an den Triebspitzen fast normal aussehen, aber die alten Blätter gelb werden. Stickstoff ist ein beweglicher Nährstoff.

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Anders sieht es bei Eisen aus. Eisen kann in der Pflanze nicht an einer Stelle abgebaut, dann transportiert und woanders genutzt werden. Eisen bleibt da, wo es einmal eingebaut wurde. Fehlt der Pflanze Eisen, dann fehlt es vor allem in den jungen Pflanzenteilen, die jungen Blätter werden hell. Das Symptom wird auch Eisenchlorose genannt.

Eisenmangel bei Rosen verhindern

Nicht immer ist die Ursache für eine Eisenchlorose das tatsächliche Fehlen des Eisens im Boden. Manchmal ist genug Eisen da, aber es ist wegen eines zu hohen pH-Wertes nicht pflanzenverfügbar – das passiert beispielsweise bei zu viel Kalk im Boden - wegen des Ausgangsgesteins, zu hoher Kalkgaben und/oder durch ständige Bewässerung mit kalkhaltigem Wasser (das passiert vor allem in Töpfen und Kübeln, die nur mit kalkhaltigem Leitungswasser gegossen werden).

Will man Eisenmangel verhindern, muss man also dafür sorgen, dass Eisen im Boden ist (das ist normalerweise der Fall) und dass der pH-Wert im richtigen Bereich liegt. Der optimale pH-Wert für Rosen liegt zwischen 5,5 bis 7,0. Bei zu kalkhaltigem Boden oder ständiger Bewässerung mit kalkhaltigem Wasser wird der pH-Wert höher und einige Spurenelemente sind dann nicht mehr aufnehmbar.

Eisenmangelsymptome bei Rosen beseitigen

Wenn man weiß, dass wahrscheinlich der pH-Wert des Bodens/Substrats zu hoch ist (über 7, das kann man mit einem Bodentester* kontrollieren), reicht es oft, für eine Ansäuerung des Bodens zu sorgen. Sobald der pH-Wert sinkt, wird das Eisen für die Pflanzen, in diesem Fall für die Rosen, leichter verfügbar. Wer sich bei der Absäuerung auf die Umstellung von Leitungswasser auf gesammeltes, vergleichsweise saures Regenwasser und die regelmäßige Zugabe von organischen, sauer wirkenden Stoffen (Kompost, Moos etc.) zum Boden/Substrat verlässt, braucht ein wenig Geduld, hat das Problem dann aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch dauerhaft los.

Beschleunigen kann man die Absäuerung mit Zugaben von sauer wirkenden Düngern wie Ammonsulfatsalpeter*. Das ist zwar ein mineralischer Stickstoff- und Schwefeldünger (26% N und 13% S), den ich persönlich im Garten normalerweise für überflüssig halte – organische Dünger sind besser, weil gut für das Bodenleben und damit für die Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt. Aber wenn man einen überdachten Topfgarten/Balkongarten hat und/oder überwiegend mit hartem Leitungswasser gießen muss, kann die gelegentliche Anwendung des Ammonsulfatsalpeters zur Stickstoffdüngung und zum gleichzeitigem Absäuern bei Eisenchlorosen u. Ä. ausnahmsweise hilfreich sein. Ich würde mit Gaben von 10 bis 25 g des Düngers pro m2 (abhängig von der Größe der Rosensorte) beziehungsweise 5 - 10 g pro Rosenkübel (in Wasser gelöst gießen) anfangen und dies eventuell nach 2 Wochen wiederholen. Ab August sollte man diese und andere Stickstoffdüngung aber einstellen, damit die Rosen bis zum Winter eine gute Winterhärte ausbilden und nicht zum Treiben verleitet werden.

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Liegt der pH-Wert bereits unter 6, kann man davon ausgehen, dass der Eisenmangel in der Rosenpflanze nicht am pH-Wert des Bodens liegt, sondern dass wahrscheinlich tatsächlich zu wenig Eisen im Boden vorhanden ist. In diesem Falle sollte man die Rosen mit einem Eisendünger, beispielsweise Sequestren, Fetrilon oder Ferramin Eisendünger* von Neudorff , düngen (dabei die Dosierungsempfehlungen auf der Verpackung befolgen).

Wofür brauchen Rosen Eisen?

Rosen sind Mittel- bis Starkzehrer, denn sie bauen sich jedes Jahr neu auf. Eisen ist ein Spurenelement, das zur Bildung des Blattgrüns gebraucht wird. Ist nicht genug Eisen im Boden/Substrat oder ist es bei einem hohen pH-Wert festgelegt, kann die Pflanze kein Blattgrün mehr bilden.

Haben Sie weitere Tipps zu Eisenmangel an Rosen? Nutzen Sie die Kommentarfunktion und teilen Sie sie mit uns.

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Mittwoch, 26. April 2017

Exotisches Fruchtgemüse selbst anbauen

Selbstversorger, Urban Gardener und (Hobby)Gärtner experimentieren gerne, deshalb möchte ich drei besondere Fruchtgemüse vorstellen, deren Anbau sich lohnt: die Birnenmelone Pepino, die Horngurke Kiwano und die Grüne Tomate Mexikos Tomatillo. Alle drei sind exotische Früchte, denn sie haben ihre Heimat in wärmeren Gefilden auf fremden Kontinenten und eignen sich für den Anbau im Kleingewächshaus sowie an geschützten, warmen Plätzen im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse.

Ich kenne diese exotischen Fruchtgemüsearten schon aus meiner Zeit in Weihenstephan, wo sie in der Kleingartenanlage und in Gewächshäusern des Instituts für Gemüsebau getestet und für gut befunden wurden: gut geeignet zum Anbauen und gut geeignet für die Küche und den Gaumen.

Birnenmelone, Pepino Solanum muricatum

Diese Pepinos wachsen in den Mund.
(fotografiert in Weihenstephan unter einem Dachvorsprung)
Die Experten erkennen es schon am botanischen Gattungsnamen Solanum: Die Pepino ist ein Nachtschattengewächs (Familie Solanaceae). Die aus Südamerika stammende Pflanze hat schönes dunkelgrünes Laub und auffällige Früchte, die in einer Blumenampel am besten zur Geltung kommen. Doch genauso kann man sie im Gewächshaus ein- bis dreitriebig an Schnüren nach oben leiten.

Die reifen Früchte duften und schmecken ähnlich wie Melonen – man kann sie Salaten, Obstsalaten oder Desserts beigeben oder einfach aus der Schale löffeln.

Von der Birnenmelone kann man Samen oder Jungpflanzen kaufen*.
Mehr zum Anbau der Birnenmelone bei www.gartensaison.de/garten/pepino.htm.

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Horngurke Cucumis metuliferus

Die Horngurke im Kleingewächshaus (fotografiert in Weihenstephan)

Die Horngurke ist ein einjähriges Kürbisgewächs mit dekorativen, "gehörnten“ Früchten, die auch noch vitaminreich sind. Sie sind auch unter der Handelsmarke Kiwano bekannt.

Ab Mitte April beginnt man mit der Pflanzenanzucht aus Samen* an einem geschützten, warmen, hellen Platz – nach den Eisheiligen werden sie in ein Gewächshaus oder an einen warmen, geschützten Platz im Freien gepflanzt.

An der einjährigen Kletterpflanzen gibt es männliche und weibliche Blüten. Sicherheitshalber pflanzt man mehrere Pflanzen zusammen, damit man am Ende genügend befruchtete weibliche Blüten und damit Horngurken-Früchte hat.
Mehr zum Anbau der Horngurke bei www.gartensaison.de/garten/neue-pflanzen.htm

Mit diesen exotischen Früchte als Tischdekoration wird jeder gedeckte Tisch zu einem Erlebnis. Sie sind lange haltbar, Geschmacklich liegen sie zwischen Zitrone und Banane und passen in Salate, Obstsalat oder Desserts.

Anzeige (Samen für Horngurken bei Amazon.de)


Tomatillo Physalis ixocarpa 

Die Tomatillo wird auch die Grüne Tomate Mexikos genannt. Sie gehört zu den Nachtschattengewächsen, wie auch Kartoffeln, die Gemüsearten Tomaten, Auberginen und Paprika. Besonders eng ist sie mit der Kapstachelbeere Physalis peruviana und der als Schnittblume beliebte Lampionblume Physalis alkekengi verwandt – wie man sieht gehören sie nicht nur zur gleichen Familie, sondern sogar zur gleichen Gattung (genannt Blasenkirschen, Physalis).

Die Tomatillo-Früchte wachsen in einem kleinen Lampion geschützt heran. 
Wie die Kapstachelbeere und die Lampionblume ist die Tomatillo-Frucht von einer laternenförmigen Hülle umschlossen, die die Pflanze aus dem Blütenkelch bildet. Die Früchte schmecken säuerlich würzig und passen gut in geschmortes Mischgemüse mit Tomaten, Zucchini und Paprika. Sie sind auch Bestandteil verschiedener mexikanischer Soßen (Salsas).

Tomatillopflanzen sind einjährig. Sie werden bis zu 2 m hoch und brauchen wie die Stabtomaten eine Stütze, sonst können sie bei Wind brechen.

Man kann Tomatillos als Samen oder als Jungpflanzen kaufen*. Ausgesät für die eigene Jungpflanzenanzucht werden sie spätestens im April, dazu benötigt man einen hellen, warmen Platz. Man kann sie im Mai nach den Eisheiligen in ein Beet oder auch in einem großen Kübel pflanzen – wichtig ist eine ausreichende Düngung und Bewässerung, sonst wird das Ernteergebnis mager.

Mehr zum Anbau und der Pflege von Tomatillos bei www.gartensaison.de/garten/tomatillo.htm.

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Freitag, 7. April 2017

Frühlingserwachen im Garten, auf Balkon und Terrasse



Der Winter war bei uns kurz aber heftig - mit viel Schnee und sehr tiefen Temperaturen.



Auch diesen Winter hat sich eine Wühlmaus im Rasen auf dem Tiefgaragendach verlustiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für sie eine Freude war, so niedrig wie die Erdauflage ist. Inzwischen hat sie sich wieder zurückgezogen - vermutlich in die Streuobstwiese beim Nachbarn.



Die Flechten an den Obstgehölzen haben sich im Winter noch malerischer gefärbt. Zum Glück sind Flechten nicht schädlich.

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Dann begannen die Spätwinterblüher aus Blumenzwiebeln zu blühen: hier ein paar Schneeglöckchen, dort ein paar Krokusse. Die Krokussorte Crocus tommasinianus 'Ruby Giant', die ich im vergangenen Spätherbst in den Rasen gepflanzt hatte, blühte als letzte (im Bild). Gleichzeitig wurden die Gänseblümchen immer mehr und wandelten den Rasen in eine Gänseblümchenwiese.



Die Küchenschelle Pulsatilla, auch Kuhschelle genannt, mag offensichtlich ihren trockenen Platz neben einem kräftigen Rosenstrauch. Dieses Jahr blühte sie üppiger denn je.



Der Schnittlauch begann mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen zu treiben. Der Thymian auch, doch der wurde von mir mit der Schere gestutzt, damit er kompakt bleibt.

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Rosmarin und Salbei hatten wieder ihren geschützten Winterplatz direkt vor einem bodentiefen Fenster und haben den Winter ebenfalls gut überstanden. Normalerweise würde man sie aber wie Kübelpflanzen überwintern, beispielsweise in einem Gewächshaus. Die mehrjährigen Pflanzen in Töpfen und Kübeln musste ich selbst im Winter draußen gelegentlich gießen, richtig durstig wurden sie dann mit der Frühlingssonne.



Auch die Stauden, die im Sommer blühen sollen, sind gut über den Winter gekommen und treiben schon schön aus. Die tiefen Temperaturen im Januar und das trockene Wetter danach haben zwar die Schnecken reduziert, aber bei Duftnessel und Purpursonnenhut (im Bild) habe ich sicherheitshalber etwas umweltverträgliches Schneckenkorn gestreut, damit sie nicht, wie 2014, bei feuchtem Wetter von Schnecken innerhalb einer Nacht niedergemäht werden.



Von den Tulpen blühten als erste die ‚Peer Gynt‘, sie gehört zu den Überraschungseiern, die ich im Herbst 2012 gepflanzt hatte. Von den ursprünglich 20 Stück dieser Romantischen Tulpenmischung ('Peer Gynt' und 'Purple Flag') sind nur noch etwa die Hälfte übrig. Zu den allgemeinen Gründen, warum Blumenzwiebeln weniger werden, kommt bei uns noch die dünne Erdauflage dazu, denn dieses Beet befindet sich auf dem Tiefgaragendach – die Zwiebeln drücken sich oft selbst aus dem Boden und vertrocknen dann oder werden Opfer von tierischen Feinschmeckern.



Die Gelben Narzissen läuteten letzte Woche den Frühling offiziell ein,


gefolgt von den etwas späteren Tulpensorten wie den lilienblütigen 'Purple Dream',




von Traubenhyzinthen Muscari und



und weißen Engelstränen-Narzissen Narcissus 'Thalia'.

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Seit wenigen Tagen blüht auch die Wildkirsche am Grundstücksrand. Sie ist Teil einer wilden Hecke, die mit dem Alter sehr groß geworden ist - zu meiner Freude, weil sie im Sommer für einen grünen Blick und für Privatsphäre sorgt und zur Freude der Vögel, die sich dann über die reifen Früchte hermachen.

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