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Dienstag, 20. September 2022

Gewächshaus im Garten

Gewächshaus
Gewächshaus: Beim Kauf an gute
Isolierung für den Winter und große
Lüftungsöffnungen für den Sommer denken
Der Winter fühlt sich fast immer zu lang an. Wer in Zukunft nicht mehr so lange auf die Freude am Garten und an Pflanzen verzichten möchte, baut sich ein Gewächshaus im eigenen Garten. Gewächshäuser gibt es schließlich in jeder Größe und Ausstattung – sogar für den Balkon!

Welches Gewächshaus für was?


Welches Kleingewächshaus man kauft oder selbst baut, hängt ab vom
  • Platzbedarf und -Möglichkeiten 
  • Art der Nutzung 
Das Gewächshaus sollte sich gut in das Gesamtbild des Gartens einfügen. Wegen der Gefahr des Lichtmangels im Winter ist ein unbeschatteter Platz in der Regel die beste Wahl.

Wie hoch das Gewächshaus geheizt werden muss, hängt davon ab, wie man es nutzen möchte. Je wärmer das Gewächshaus ist bzw. je höher die Tiefsttemperatur, desto mehr kann man damit machen – aber desto höher sind wegen der höheren Anforderungen an die Wärmedämmung die Kosten für das Gewächshaus sowie die Heizkosten.

In einem ungeheizten Gewächshaus kann man Gemüse anbauen; in einem frostfreien, kühlen Gewächshaus lassen sich sehr gut Kübelpflanzen überwintern; ein Gewächshaus mit Temperaturen über 6 °C Mindesttemperatur eignet sich hervorragend um Kakteen und Bonsai (aus gemäßigten Breiten) zu sammeln; in einem wärmeren Gewächshaus können Jungpflanzen herangezogen werden (Temperatur über 15 °C) und in einem warmen Gewächshaus über 18 °C kann man seiner Leidenschaft für Tropenpflanzen (Zimmerpflanzen, Orchideen, tropische Früchte etc.) nachgehen.

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Gewächshaus – Mindestgröße


Ein freistehendes Gewächshaus im Garten sollte mindestens 3 x 4 m groß sein und man sollte aufrecht stehen können.

Gewächshaus - Heizenergie sparen


Heizen ist teuer. Wer weiß, dass er sein Gewächshaus beheizen wird, sollte schon beim Kauf an die späteren Heizkosten denken. Um Energie einzusparen, müssen beheizte Gewächshäuser besonders wärmedämmend sein, d. h., vom Fundament, über die Konstruktion, das Eindeckungsmaterial und die Türen bis zu den Lüftungsöffnungen müssen alle Materialien gut isolierend und die Verbindungen zwischen ihnen und zwischen den Bauteilen dicht sein. Eindeckungsmaterialien sollten mehrschichtig sein (Stegdoppelplatten, Stegdreifachplatten)und Konstruktionsteile dürfen keine Kältebrücken sein. Je dichter das Gewächshaus allerdings ist, desto wichtiger sind die Lüftungsmöglichkeiten, damit es im Sommer nicht nur für die Pflanzen im Gewächshaus erträglich bleibt.

Gewächshaus kaufen oder selbst bauen?


Während man einfache, kleine Foliengewächshäuser noch leicht selbst entwerfen und bauen kann, stellt der Entwurf und die Umsetzung eines stabilen Gewächshauses nach eigenen Ideen einige Anforderungen an bautechnische Kenntnisse und handwerkliche Begabung. Für die meisten Hobbygärtner eignet sich besser ein fertiges Gewächshaus, das man sich bei den Anbietern vor Ort in deren Ausstellungsanlagen oder per Katalog oder Online-Shop aussuchen kann. Geliefert wird das Gewächshaus meist als Bausatz mit einer Anleitung. Zum Aufbau sollte man mindestens zu zweit sein. Die meisten Gewächshausfirmen bieten auf Wunsch die Montage an, sonst kann man auch beim nächsten Galabau-Betrieb fragen, was deren Hilfe kostet.

Gewächshäuser – behördliche Auflagen


Kleingewächshäuser benötigen in der Regel keine behördliche Genehmigung, wohl aber Wintergärten oder Gewächshäuser als Aufenthaltsraum. Fragen Sie im Zweifel bei der örtlich zuständigen Baubehörde nach.

Gewächshausbuch


Das Kleingewächshaus*
Technik und Nutzung (alle Nutzungsarten von Gemüse bis Pflanzensammlungen)
Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart

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Montag, 25. November 2019

Rückblick auf mein Gartenjahr 2019

Jedes Gartenjahr ist anders. Sehr viel hängt natürlich vom Wetter und von anderen äußeren Umständen, auf die man keinen Einfluss hat, ab, aber auch davon, wie man gärtnert, welche Experimente man wagt, wie man manche Situation bewertet, ob man zu stark oder zu wenig reagiert und anderes mehr. Beim Gärtnern lernt man nie aus. Manchmal, wenn alles prächtig wächst, denkt man für einen Augenblick, dass man einen grünen Daumen und alles richtig geplant und umgesetzt hat, aber spätestens das nächste Hagelunwetter lehrt einen wieder Demut, denn: Ohne die Natur ist alles nichts. Und so war auch dieses Gartenjahr: Es gab ein paar Probleme, aber es gab auch viele Geschenke, manche davon gar ohne jegliche Mühe.

Das Gartenjahr ist noch nicht zuende, es gibt noch viel zu tun (siehe Gartenkalender bei gartenmonat.de). Doch den Gartenblog möchte ich für dieses Jahr langsam schließen.

So war mein Gartenjahr


Ein paar Pflanzenbilder aus dem Garten, vom Staudenbeet und Topfgarten 2019 (knapp 2 Minuten, YouTube-Kanal: Eva Schumann)



Das Frühjahr war bei uns weniger heiß als in den Jahren davor, in denen es phasenweise im Frühjahr schon Sommerwetter gegeben hatte (auf meiner Südseitenterrasse auf dem Tiefgaragendach bedeutet das dann „Wüstenklima“) – so konnten wir uns dieses Jahr länger an den Frühjahrsblühern erfreuen. Andererseits gab es gerade zur Zeit meiner Sommer-Aussaaten und Pflanzungen eine kühle Phase, was sich negativ auswirkte – beispielsweise ging mir eine zugekaufte Mini-Wassermelonenpflanze ein, weil es ihr zu kalt war!

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Aber auch meine frisch ausgesäten Chilis, Bienenweidemischungen und Sommerkräuter entwickelten sich wegen der Kälte nur langsam und/oder spärlich. Nicht ganz unschuldig waren auch unsere Gartenvögel, über die ich mich den größten Teil des Jahres freue, die aber in den letzten Jahren jedes Jahr meine Pflanzgefäße mit den Neuaussaaten in der angenehm lockeren Erde umgraben – ich bin nicht mehr ganz sicher, ob sie nur auf der Suche nach Engerlingen sind oder ob ihnen auch die Samenkörner und Keimlinge schmecken.

Später im Sommer zerschlug auch noch ein Hagelschaden vor allem die Sommerblumen in den Kübeln auf der Terrasse, ein Teil erholte sich nicht mehr. Und dann hatte ich auch noch mehrmals und teils wochenlang statt einer vollständigen Terrasse ein großes Loch vor dem Fenster - meine und andere Terrassen wurden auf der Suche nach einem Leck in der Tiefgaragenabdeckung mehrmals aufgebuddelt (Spoiler: Das Leck wurde nie gefunden und der Ablauf nicht repariert, aber da, wo es bei Starkregen in den Keller tropfte, wurde nun das Tiefgaragendach irgendwie von unten aus wasserfest gemacht). Nun ja, Hauptsache, die Buddelei hat bald ein Ende und ich kann endlich mit meinen Herbstarbeiten anfangen - da warten noch Blumenzwiebeln und ein paar Stauden auf ihren neuen Platz.

Inzwischen habe ich die Rückschläge überwunden und jetzt, da sich das Jahresende nähert, erinnere mich lieber an die schönen Momente.

Im Garten


Im Frühjahr haben Haselstrauch, Vogelkirsche, Felsenbirne und die Obstgehölze sehr schön geblüht – zu meiner Freude, aber zum Leidwesen mancher Allergiker, denen wohl die Haselblüte besonders zusetzt.
Auch dieses Jahr hat sich wieder gezeigt, dass Flechten den Gehölzen nichts ausmacht. Manche Äste vor allem der Obstgehölze (die nicht mir, sondern der früheren Hausmeisterin gehören) sind seit Jahren davon überzogen, aber ich habe keine negativen Folgen beobachten können (siehe auch Sind Flechten an Gehölzen schädlich?)

Flechten schaden den Gehölzen in der Regel nicht.
Die Veilchen haben sich im lichten Schatten ebenfalls schön vermehrt und dieses Jahr lange geblüht (apropos: Veilchenblüten sind essbar) und auch der Löwenzahn hatte im Halbschatten schöne kräftige Blätter ausgebildet (im Gegensatz zu dem in unserem „Unkrautrasen“), sodass ich ihn geerntet und mit Kartoffeln und Speck in der Pfanne gebraten habe.

Lecker „Unkraut“: Hier gab es Löwenzahn-Bratkartoffeln mit Speck


Unser Rasen auf dem Tiefgaragendach hat sich im Laufe der Jahre zu einem hübschen Blumenrasen entwickelt, der im Frühjahr reich blüht – viel Futter für Hummeln und Bienen nach dem Winter (siehe auch „Unkraut“ im Rasen). Aber auch bei den Vögeln ist der ungedüngte Rasen beliebt. Nach einem Regen oder wenn nach lang anhaltender Trockenheit mal gesprengt wird, kommen die Amseln und picken nach Würmern. Sogar der Grünspecht scheint ihm etwas abgewinnen zu können.

Der Grünspecht interessierte sich dieses Jahr mehr als sonst für den Rasen auf der begrünten Dachterrasse. Wahrscheinlich fand er dort Käfer und Larven.

Das Staudenbeet


Die Tulpen im Staudenbeet und in Töpfen, die in den Jahren davor recht schön gewesen waren, kamen dieses Jahr etwas spärlicher, obwohl ich sie im vergangenen Jahr während ihrer aktiven Zeit gedüngt hatte – vielleicht war der vergangene Frühling zu warm und damit die Wachstumszeit zu kurz beziehungsweise hätte ich vielleicht mehr gießen müssen, denn auch der Blumenlauch war auf der einen Seite des Staudenbeetes sehr schön und auf der anderen (trockeneren Seite, wo auch die Tulpen stehen) so gut wie verschwunden.

Der Zierlauch (Allium aflatunense 'Purple Sensation') behauptet sich auf der dem Wetter ausgesetzten Seite des Staudenbeetes seit Jahren, auf der Seite im Regenschatten durch einen Balkon darüber hat er dieses Jahr nicht geblüht.
Eine Freude im sommerlichen Staudenbeet waren auch dieses Jahr wieder das Chinaschilf (Miscanthus), der Purpursonnenhut (Echinacea purpurea 'Magnus‘), die Prachtkerze (Gaura lindheimeri), Lavendel und ein paar andere, obwohl sich die Schnecken wieder am Austrieb des Purpursonnenhuts gütlich tun wollten. Doch mit etwas Ferramol Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-phosphat, das ich nur während des Austriebs direkt an gefährdete Pflanzen streue, war dieses Problem schnell unter Kontrolle (siehe auch mein Blogartikel Umweltverträgliches Schneckenkorn).

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Terrassengarten – Gärtnern in Töpfen und Kübeln


Im Frühjahr fand ich in einem meiner Kübel Larven vom Rosenkäfer. Dazu gibt es ein YouTube-Video und einen Blogartikel: Engerlinge im Garten und auf dem Balkon

 

Bis auf die bereits erwähnten Unbilden war der Topfgarten aber auch 2019 wieder eine Freude. Schnittlauch, Thymian, Rosmarin und Salbei haben den Winter draußen wieder gut überstanden und im Frühjahr reichlich getrieben und geblüht.

Kräuter sind nicht nur im Kochtopf eine Freude, sondern verschönern mit ihrer Blüte und den unterschiedlichen Laubstrukturen auch die Terrasse oder den Balkon.
Der Rosmarin und ein Schmetterlingsflieder waren im Sommer vorübergehend von Blattläusen befallen, doch die wurden von den Gartenvögeln beseitigt, so dass ich nichts unternehmen musste. Apropos: Bei gartenprobleme.de finden Sie Informationen und Hilfe zu Schnecken, Blattläusen und anderen Problemen im Garten und auf dem Balkon.

In einem meiner größten Kübel vor dem Fenster baute ich dieses Jahr Salat und Stangenbohnen „Blauhilde“ an, nachdem die Mini-Wassermelonen-Pflanze wegen der Kälte im Mai einen Schaden abbekommen hatte und eingegangen war.

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Das nicht zu heiße Frühjahrswetter hat den Hornveilchen außerordentlich gut gepasst.
Zum Aufhübschen der Terrasse hatte ich im Frühjahr einige Hornveilchen (Viola) gekauft, die sich unerwartet gut entwickelten und bis in den Sommer hinein sehr üppig blühten. Bei Sommerhitze wird es auf meiner Südseitenterrasse allerdings unerträglich heiß, sodass es zumindest bei kleineren Töpfen schwierig wird, die Pflanzenerde im Topf feucht und frisch (aber nicht staunass) zu halten.

Um meine Standfläche für Töpfe zu vergrößern, nutze ich auch die Vertikale (siehe auch Vertikal gärtnern – was bringt es), d. h., ich habe ein Topfregal auf der Terrasse stehen. Im obersten Fach haben Schnittlauch und Thymian ihren Dauerplatz. Darunter fanden dieses Jahr niedrige Kräuter (Petersilie), kleine Gemüse (Mini-Balkontomaten, Chili) und niedrige Blumen ein Zuhause. Auf den Boden davor stellte ich ein paar größere Kräuter, Gemüse und Stauden.

Die schwarze Minitomatensorte 'Tartufo' ist kleiner als das Strauchbasilikum, das dahinter violett blüht.
Meine Sommerlieblinge sind Tomaten und Chili. Dieses Jahr probierte ich die gelbfrüchtige Tomatensorte 'Golden Orange' F1 und die schwarze Minitomate 'Tartufo' aus, die beide kleiner waren, als das Strauchbasilikum, das ich ebenfalls zum ersten Mal ausprobiert habe.

Ein bisschen langsam kam meine Chilisorte 'Zitronenchili' in die Gänge, was am Wetter lag. Doch auch deren Früchte wurden noch vor dem ersten Frost gelb und reif.

Sehr erfreulich entwickelt hat sich auch mein neuer Feigenbaum im Kübel. Ich hatte ihn im Vorjahr im Frühling angeschafft und schon im ersten Jahr einige Früchte geerntet. Über den Winter habe ich ihn draußen auf meiner Südseitenterrasse direkt am Haus stehen lassen, was er gut weggesteckt hat. Zwar hatte er im Herbst bereits wie erwartet alle Blätter abgeworfen, dann aber im Frühling wieder schön durchgetrieben und auch Früchte angesetzt. Im Sommer gab es dann den üblichen zweiten Fruchtansatz, dessen Früchte dieses Jahr aber nicht bis zur Vollreife kamen, sondern nach einigen kühlen Herbstnächten mit den Blättern abgeworfen wurden.

Feigenbaum 'Violetta'. Nur die bereits im Frühjahr gebildeten Feigen kamen dieses Jahr bis zur Reife, die noch kleinen Sommerfeigen wurden nach den ersten kühlen Herbstnächten abgeworfen.

Pflanzgefäße im Test


In den letzten Jahren (oder sind es bereits Jahrzehnte?) habe ich fast ausschließlich in Terrakotta-/Tontöpfen kultiviert, lediglich der alte Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' steht (verborgen hinter den anderen Töpfen in einem schwarzen Pflanzkübel, den ich damals zufällig übrig hatte, der aber auch das Wasser besser hält als ein Tontopf, was sich bei dem Schmetterlingsflieder (auch Sommerflieder genannt) bewährt hat. Ich mag Terrakotta, aber die schönen und haltbareren Varianten sind teuer und ihr Gewicht bei großen Gefäßen beträchtlich. Außerdem halten sie bei mir trotz aller Vorsichtsmaßnahmen meistens nur ein paar Jahre, dann fallen von außen nach innen Schicht für Schicht Plättchen ab. Ich habe deshalb in diesem Jahr damit begonnen, auch andere Materialen zu testen wie Töpfe aus glasfaserverstärktem Verbundmaterial, die wegen ihres naturgetreuen Aussehens und ihres niedrigen Gewichtes im Trend sind (aber auch nicht gerade billig, und dann ist da auch noch das Problem mit der Entsorgung der Pflanzgefäße, falls sie doch kaputtgehen).

Demnächst kommt zu meinen Pflanzgefäße-Versuchen noch eine günstigere Version aus einfachem Kunststoff dazu, bei der ich aber hinsichtlich der Frostfestigkeit Bedenken habe. Mich interessiert vor allem die Frostfestigkeit und die Langlebigkeit (siehe auch Winterfeste, frostsichere Pflanzgefäße).

Im Langzeittest: Sind diese High-end-glasfaserverstärkten Pflanzegefäße (Woodley Old Stone*) frostverträglicher als manche Gefäße aus Ton/Terrakotta? Sie haben nun den ersten Winter vor sich, das zu beweisen.
Das war auch schon mein kleiner Rückblick auf das Gartenjahr. Gerade sehe ich, dass das Loch, was mal meine Terrasse war, endlich zugeschüttet wird! Wenn dann diese Woche noch ein bisschen Sonne rauskommt, kann ich auch endlich meine Herbstarbeiten erledigten.

Buchtipp in eigener Sache:
Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann*
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8








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Freitag, 26. Januar 2018

Meine Gartenvideos - selbst gemacht aus Einzelbildern und Videoschnipseln

Ich habe in den letzten Jahren ein paar Videos über das Gärtnern auf dem Balkon und im Garten, über Pflanzen und Tiere sowie über meine bescheidenen Renovierungserfahrungen erstellt und diese bei YouTube veröffentlicht. Das diente weniger dem Zweck, ein YouTube-Star zu werden, als viel mehr, Erinnerungen und Beobachtungen festzuhalten, Kenntnisse und Erfahrungen in Videoanleitungen zu packen sowie einfach selbst auszuprobieren, wie das Erstellen von Videos aus Einzelbildern und aus Video-Schnipseln funktioniert und wie man seine „Werke“ veröffentlicht. Meine Erfahrungen als kleiner „YouTube Content Creator“.

Gartenvideos von mir bei YouTube
Meine Gartenvideos in einer Playlist 'Gartentipps von tinto' in meinem YouTube-Kanal

Gartenvideos für verschiedene Zwecke
Gartenvideos kann man anfertigen als
  • Rückschauen, Erinnerungsvideos:
    Dies können Videos aus Einzelbildern oder Video-Sequenzen zur Erinnerung an ein Event (Gartenmesse), eine Gartensaison, an besondere Momente im Garten, auf dem Balkon, an besondere Pflanzen, geliebte oder beobachtete Tiere, Stimmungen etc. sein. 
  • Gartenvlogs:
    Gartenvlogs sind Gartentagebücher in Videoform. Sie dokumentieren, was los war, beispielsweise was man Woche für Woche im Garten getan hat, wann die ersten Schneeglöckchen geblüht haben, wie man die Beete genutzt hat, was man ausprobiert und sich dabei gedacht hat etc. - analog zu Gartenblogs, die ursprünglich Gartentagebücher waren, inzwischen geht es beim Blog aber eher um das simple Content Management System – die einfach zu handhabende Erstellung, Strukturierung und Verwaltung der erstellten Inhalte. 
  • Garten-Videoanleitungen:
    Praktische Anleitungen (How-to) zu Gartenarbeiten, Pflanzenpflege, Tierschutz im Garten und Ähnliches in Videoform, mit denen man seine eigenen Kenntnisse und Erfahrungen möglichst übersichtlich und verständlich wiedergibt, so dass andere das Erprobte sehr einfach nachmachen können. 
  • Informationsvideos
    Manche Gartenvideos sollen zu bestimmten Sachverhalten, Garten- und Umweltthemen informieren, beispielsweise über Pflanzen, die besonders attraktiv für Bienen, Wildbienen oder andere Nützlinge sind. 
Aber natürlich kann jede/jeder Videoschaffende Gartenvideos nach eigenem Geschmack anfertigen. Dank der heutigen (technischen) Möglichkeiten ist jede/jeder sowohl ProduzentIn, DrehbuchautorIn, RegisseurIn, Besetzung, CutterIn als auch VerleiherIn in einer Person. Man kann also auch ganz neue Formate entwickeln. Apropos Drehbuch: Für Videoanleitungen und Informationsvideos ist es unbedingt empfehlenswert, sich zuerst einen Ablauf zu überlegen und diesen in Form eines Drehbuchs oder Skripts niederzuschreiben.

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Videos ohne Videokamera
Am Anfang hatte ich als YouTube Creator nicht mal eine Videokamera, sondern habe aus Fotos meiner uralten, digitalen Spiegelreflexkamera Videos erstellt, später auch aus Fotos von meinem Smartphone (gute Mittelklasse, gab es zu einem sehr guten Preis, die Investition hat sich schon wegen der zwei enthaltenen Kameras und der verfügbaren Bildbearbeitungs-Apps gelohnt).

Kameras/Camcorder
Seit mobile Endgeräte wie das Smartphone standardmäßig mit kleinen, aber recht leistungsfähigen Kameras ausgestattet sind, die oft nicht nur Fotos machen können, sondern mit denen man auch Videosequenzen erstellen kann, kann jeder mit einem Smartphone zum Vlogger oder Videokünstler werden. Wenn mit der Zeit die Ansprüche an die Videoqualität wachsen und man auch herausgefunden hat, was genau die Kamera für den eigenen Zweck gut können soll, kann man sich immer noch um eine entsprechende Videoaufnahme-Ausrüstung kümmern. Zur Auswahl stehen beispielsweise Kameras, die Foto und Video können (beispielsweise digitale, spiegellose Systemkameras (digital single lens mirrorless, DSLM) und digitale Spiegelreflexkameras (digital single lens reflex, DSLR) mit Videoaufnahmefunktion), kleine, kompakte, vollautomatische Kameras fürs Vlogging, Camcorder, wasserdichte Action-Camcorder, Helmkameras, Kameradrohnen, Web-Cams mit Live-Streaming-Funktion und anderes mehr. Je nach Art der geplanten Videos benötigt man eventuell zusätzlich Mikrophone, Zusatzlicht etc. Übrigens geben manche YouTuber in den Informationen zu ihren Videos an, welches Equipment sie benutzen.

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Diese Bridgekamera kann Fotos und Videos

Videoproduktion
Zusammensetzen und nach Wunsch schneiden/editieren, mit Ton unterlegen und in unterschiedliche Formate überführen, kann man die Bilder und/oder Videoschnipsel zu einem zusammenhängenden Video entweder gleich auf dem mobilen Endgerät mittels einer App (ich benutzte beispielsweise Video Memories, um aus Bildern auf meinem Windows Phone Erinnerungsvideos zu erstellen, entsprechende Apps gibt es aber für jedes Smartphone-Betriebsystem) oder auf einem Rechner, ich nutzte beispielsweise Windows Movie Maker (kostenlos für Windows-Rechner, allerdings kein Microsoft-Support mehr seit 2017, Download bei CHIP u. a.). Viele YouTuber nutzen iMovie  (kostenlos, gibt es nur für Geräte mit den Betriebssystemen iOS und macOS). Mit einer Suchmaschine findet man aber unzählige Programme zur Videobearbeitung in allen Preislagen – sie unterscheiden sich darin, was sie alles können und wie viel Einarbeitungszeit man zum Erlernen benötigt.

Was ich bald festgestellt habe, ist, dass die Videobearbeitung sehr leistungsintensiv ist und für schwächere Rechner zur Herausforderung werden kann.

Veröffentlichen
Veröffentlichen kann man seine Videos beispielsweise auf speziellen Videoplattformen wie YouTube, Vimeo und Daily Motion, aber auch bei Facebook, Twitter oder als Instagram-Stories. Auf den Videoplattformen kann man auch Codeschnipsel generieren (über Teilen/Einbetten), die man ganz einfach in den Quelltext eines Blogartikels oder einer anderen Webseite einbauen kann. Rufen SeitenbesucherInnen die Webseite auf, wird an der entsprechenden Stelle das Video eingeblendet. Die BesucherInnen können sich dann aussuchen, ob sie das Video auf Ihrer Webseite abspielen oder auf die Video-Plattform wechseln wollen, um es dort anzuschauen und die dortigen Möglichkeiten (Video-Listen anlegen, Videos bewerten, Kanäle abonnieren etc.) zu nutzen.

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Einige meiner Gartenvideos
Dies sind meine ersten Videos. Sie sind keine Kunstwerke, aber vielleicht inspirieren sie Sie zu eigenen Versuchen. Ich freue mich über Kommentare oder ein Däumchen-hoch bei YouTube. Ich freue mich, wenn Sie meinen YouTube-Kanal abonnieren.

Beispiel für eine Videoanleitung aus Einzelbildern mittels Scratch, einer Kinderprogrammiersoftware, und Camtasia Studio, einer Video-Bearbeitungssoftware.
Hochbeetaufbau und Befüllung




Beispiel für Videoerinnerungen aus Einzelbildern per App namens Video Memories

Rückblick auf das Gartenjahr



Beispiel für einen Videorückblick aus Einzelbildern mit Windows Movie Maker
Nützlinge an Blumen im Garten und auf dem Balkon



Beispiel für einen Videorückblick aus Einzelbildern und Videoschnipseln mit Windows Movie Maker
Purpur-Kugellauch und Bienchen
In diesem Video sieht man die typischen Anfängerfehler, vor allem, dass ich sowohl beim Aufnehmen als auch bei der Videoproduktion nicht auf Hoch-/Querformat geachtet habe, wodurch das Video sehr unharmonisch wirkt.



Bekannt werden mit Videos
Mein YouTube-Kanal ist klein und bescheiden, aber ich habe untersucht, was erfolgreiche YouTuber besser machen als andere. Wer auf der YouTube-Plattform oder über YouTube seinen Bekanntheitsgrad erhöhen, vielleicht eine Fangemeinde für sich, die eigene Marke oder das eigene Unternehmen aufbauen möchte, sollte:
  • Videos in möglichst guter Qualität erstellen – nicht nur was die Bild- und Tonqualität, sondern auch was den Inhalt, Aufbau, Pointen etc. betrifft, 
  • Themen so wählen und so aufbereiten, dass sie für andere einen Nutzen haben (Vergnügen, Lerneffekt und/oder anderes), 
  • eine eigene persönliche Marke mit eigenem Logo, Motto und individuellem Stil schaffen, 
  • regelmäßig, in kurzen Abständen Videos erstellen und veröffentlichen, 
  • die Video-Zuschauer zur Interaktion motivieren (mündlich und durch Texteinblendungen dazu anregen, Videos mit Däumchen-hoch zu bewerten, zu kommentieren und Wünsche zu äußern sowie den Kanal zu abonnieren), 
  • den eigenen Videokanal und die einzelnen Videos regelmäßig über andere Kommunikationskanäle (Blog, Twitter, Instagram, Facebook etc.) bewerben. Die Community-Pflege muss überall dort passieren, wo die (möglichen) Fans sind, wenn möglich, auch außerhalb des Internets auf Veranstaltungen (Messen), im TV, Radio u. a., siehe auch Was machen erfolgreiche YouTuber besser?
Wer mit seine Gartenvideos auf YouTube mit Werbung Geld verdienen möchte, kann am YouTube Partnerprogramm teilnehmen. YouTube beziehungsweise Google hat den Weg dorthin allerdings gerade sehr erschwert, siehe Das YouTube Partnerprogramm ändert die Regeln!

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Wenn Sie/ihr eigene/andere Erfahrungen zur Erstellung und Bearbeitung von Videos habt, teilen Sie sie mit uns über die Kommentarfunktion, beispielsweise mit welcher Kamera und welcher Videobearbeitungssoftware Sie arbeiten. Wenn Sie diesen Blogbeitrag interessant fanden und mehr von diesem Gartenblog lesen möchten, abonnieren Sie den Feed oder per E-Mail.

Freitag, 13. September 2013

Das Staudenbeet entwickelt sich weiter

Herbstzeit ist Staudenpflanzzeit. Im letzten Herbst habe ich ein Staudenbeet angelegt. Jetzt ist die Zeit für ein Fazit sowie für ein paar Nacharbeiten gekommen.
Stauden: Purpur-Sonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus' und Kugellauch Allium sphaerocephalum
Sommerblühende Stauden: Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus'
Kugellauch Allium sphaerocephalum und Salvia nemorosa 'Ostfriesland'

Tulpen 'Purple Flag' und 'Peer Gynt' Mitte April

Frühblühende Staude: Kugelprimel Primula denticulata Ende April
Alle Pflanzen gedeihen am besten an Standorten, die ihnen ähnliche Bedingungen bieten, wie ihre natürlichen Standorte. Das gilt auch für Stauden - bei ihnen ist es sogar besonders wichtig, denn mit Stauden möchte man viele Jahre lang Freude (und wenig Arbeit) haben.

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Die Herausforderung bei der Planung meines Staudenbeets bestand darin, dass das Beet auf dem Tiefgaragendach liegt und den Pflanzen nur eine 15 bis 20 cm hohe Erdschicht zur Verfügung steht. Außerdem ist es ein schmales Beet direkt vor einer Südwand - das Klima ist also auch noch sehr heiß und trocken.

Frühblühende Staude: Pulsatilla vulgaris Ende April
Ich wählte daher für mein Staudenbeet vorwiegend Pflanzen, die an ihrem Naturstandort auch mit Trockenheit zurechtkommen müssen - vorwiegend Gräser und Blütenstauden für sogenannte Steppen- und Prairiegärten wie Purpursonnenhut, Kugellauch und Purpurkugellauch, Steppensalbei und andere (siehe auch (Frisch gepflanzt: Mein Staudenbeet auf dem Tiefgaragendach).

Allerdings haben diese Stauden in den Prairien und Steppen viel tiefere Böden zur Verfügung und ihre Wurzeln und Speicherorgane reichen dort weit hinab. Das musste ich während der extrem heißen Sommerphasen mit Bewässerung ausgleichen, sonst wären sie wohl vertrocknet. Da mein Tiefgaragendachboden eher steinig und nährstoffarm ist, habe ich die Stauden während der Wachstumsphasen im Frühjahr und Sommer außerdem mit einem organischem Dünger gedüngt.

Noch zur Pflanzenauswahl: Weitere Kriterien bei der Staudenwahl waren, dass die Stauden miteinander harmonieren und zur Farbe des Hauses und allgemein zur (Pflanzen-) Umgebung passen sollten.

Staudenbeet Mitte Mai: ein Meer von
Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation'
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Entwicklung meines Staudenbeetes. Alle Stauden sind in ihrem ersten Herbst und Winter sehr gut angewachsen und gediehen auch in der folgenden Gartensaison prächtig.

Von Frühjahr bis jetzt blühte fast ständig etwas in meinem Staudenbeet - zuerst die frühblühenden Blumenzwiebeln und Stauden wie Krokusse, Tulpen, Kugelprimel und Kuhschelle (die beiden Letzteren hatte ich im Frühjahr nachgepflanzt), danach der wunderschöne Purpur-Kugellauch und bald darauf die anderen Stauden wie Steppen-Salbei, Kugellauch und Purpursonnenhut.

Demnächst sollte auch eine Aster zu einer purpurnen Wolke werden - das versprechen jedenfalls die zahlreichen Knospen. Sie ist eine von zwei Topf-Astern, die ich zum Aufhübschen der Terrasse im vergangenen Herbst angeschafft und später ausgepflanzt habe, von denen sich aber nur eine als winterhart erwies und diese wuchs zu einem riesigen "Asternbusch" heran.

Nicht nur ich, auch die Nützlinge wie Hummeln, Bienen und Schwebfliegen freuen uns an den Stauden und lieben das Beet.

Trotzdem gibt es ein wenig Nachbesserungsbedarf: An manchen Stellen im Staudenbeet sind kleine Lücken, an anderen entwickelten sich Pflanzen üppiger als erwartet. Ich musste und muss noch ein bisschen nachpflanzen und umsetzen. Vielen Dank an die Blumenbilder-Gärtnerin Fiona, die mir zum Lückenfüllen Ableger von Taglilien und Prachtkerze Gaura geschickt hat - die übrigens mitten im August ausgezeichnet angewachsen sind!

Ein paar kleine freie Ecken und zeitliche "Blühlücken" habe ich noch und die möchte ich diesen Herbst mit spätblühenden Blumenzwiebeln und Stauden (mehr blauer Steppen-Salbei, außerdem purpurne Duftnesseln und orangefarbene Schafgarbe) auffüllen.

Im Juni wurde die Wartezeit auf die nächsten Blüher etwas lang. Hier noch im Jungpflanzenstadium: Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus', Kugellauch Allium sphaerocephalon und (hinten) Frauenmantel Alchemilla
Apropos Blumenzwiebeln: Die Tulpen vom letzten Jahr haben sich als Überraschungseier entpuppt - die Farben fielen anders aus als erwartet. Ähnliche Überraschungen erlebte ich auch bei anderen Pflanzen: Das bestellte rotblättrige Lampenputzergras hatte grünes Laub mit weißen Streifen, der Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus' fiel bei jeder der drei bestellten Stauden hinsichtlich Pflanzenhöhe und Blüte anders aus. Und so weiter.

Jede Purpursonnenhut-Staude hatte andere Blüten und
auch von der Höhe her waren sie verschieden. Aber alle
waren schön. 
Aber warum ärgern: Das Staudenbeet war und ist trotzdem schön - jetzt im September blühen noch Purpursonnenhut, Steppensalbei und (zaghaft) auch die neu gepflanzte Prachtkerze. Alle Pflanzen haben nicht nur den ersten Winter, sondern auch einen heißen Sommer an einem schwierigen Standort sehr gut überstanden.

Nach einem Jahr Staudenbeet auf dem heißen Tiefgaragendach kann ich also einen Erfolg vermelden: Wenn man mit ein wenig Pflege nachhilft, gedeihen die genannten Stauden auch am Problemstandort wunderbar.





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Mittwoch, 1. Mai 2013

Colour Blocking im Garten - viel Effekt für wenig Geld


Colour Blocking im Garten - hier mit Tulpen in einer Farbe
Colour Blocking (englische Schreibweise) bzw. Color Blocking (amerikanische Schreibweise) ist ein großer Trend in der Mode - aber auch im Garten kann man damit viel Wirkung für wenig Geld erzielen.

Was ist Color Blocking?

Unter Color Blocking versteht man den pointierten Einsatz von einer oder mehreren auffälligen Farben. Dabei wird die einzelne Farbe geballt als "Farb-Block" platziert. Durch Colour Blocking wird die Aufmerksamkeit des Betrachtenden gelenkt und je nach Farbe bzw. Farbflächen, die nebeneinandergesetzt werden, eine bestimmte Wirkung erzielt.

Colour Blocking im Garten

Mit Colour Blocking kann man auch im Garten eine große Wirkung erzielen, ohne viel Geld oder viel Arbeit zu investieren.

Beispielsweise kann man Tulpen einer Sorte in einer leuchtenden Farbe geballt an einem Fleck pflanzen - schon erstrahlt dadurch nicht nur der kleine Gartenfleck, sondern der ganze Garten bzw. der einsehbare Gartenteil in neuem Glanz. Und das für nur wenige Euro und etwas Pflanzarbeit im Herbst davor (-> Wann Blumenzwiebeln pflanzen).

Colour Blocking mit zwei Blütenfarben
Schon mit einer kleinen Farbfläche in einer Farbe kann man eine große Wirkung erzielen. Tolle Möglichkeiten bieten aber auch Kombinationen mehrerer Farben - die Farben können sich dabei gegenseitig aufputschen (z. B. Gelb und Rot), sich "beißen" und dadurch die "Spannung aufheizen" (z. B. Orange und Lila) oder aber Ton in Ton (z. B. Lila und Flieder) verlaufen. Jede Kombination hat ihren besonderen Reiz.

Wichtig beim Colour Blocking ist, dass die Farbe flächig eingesetzt wird: Man pflanzt nicht eine gelbe Tulpe hier und eine gelbe Tulpe 5 Meter weit entfernt, sondern 10 gelbe Tulpen an einem Fleck beieinander - dadurch erzielt man eine größere Fernwirkung.

Auch wenn man Farben kombiniert, bildet man Farbblöcke:

Statt
Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot
Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb
Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot,

pflanzt man
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot.

Wichtig ist, dass der Farbblock die Aufmerksamkeit auf sich zieht und seine Aussage macht ("Alles neu macht der Frühling!").

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Gartenplanung: Colour Blocking ist Klotzen an der richtigen Stelle

Man neigt dazu, seine Blumenzwiebeln oder andere Pflanzenschätze gleichmäßig im Garten zu verteilen, damit alles schön wird. Doch verwässert man dadurch oft ungewollt ihre Wirkung. Colour Blocking dagegen ist "räumlich konzentriertes Klotzen".

Colour Blocking auf der Terrasse
(mit Zauberglöckchen Calibrachoa)
Damit Colour Blocking die gewünschte Strahlkraft entwickeln kann, muss man auch den richtigen Platz für seinen Farbblock finden: Ein Kübel neben der Eingangstür kann es sein, oder ein kleines Beetstück im Vorgarten, eine Blumenspindel auf der Terrasse, eine auffällig platzierte Schale auf dem Balkon oder eine exponierte Stelle im Garten.

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Die Colour Blocks sollten groß genug und von der Farbe her intensiv genug sein, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und so von "Unzulänglichkeiten" in der Umgebung ablenken.

Colour Blocking mit auffälliger
Pfingstrosensorte
Colour Blocking setzt deutliche Akzente und kann dadurch auch langweilige Gartenbereiche oder Schmuddelecken aufwerten (z. B. eine orangefarbene Kaskade aus Kapuzinerkresse, oder ein kleiner See aus gelben Ringelblumen oder pinkfarbenen Zinnien neben dem Komposthaufen). Aber natürlich muss man sich nicht auf Colour Blocking beschränken, sondern kann seinen Gartengelüsten freien Lauf lassen und an anderen Stellen den zarteren Blumen, Gräsern und anderen Pflanzen einen schönen Platz bieten - nach und nach, oder wie man Zeit, Lust und Geld hat.

Großblumige Tulpen, Narzissen und andere Frühjahrsblüher eignen sich besonders zum "Klotzen" im Frühjahr (April/Mai). Doch wer die ganze Gartensaison lang Blickfänge haben möchte, überlegt sich bei seiner Gartenplanung, welche Pflanzen in welchem Monat einen Colour Block bilden und die optische Führung übernehmen könnten - und das müssen nicht immer Gruppenpflanzungen gleichfarbiger Pflanzen sein, manche Pflanzen sind einzeln schon ein "Colour Block" für sich, z. B. einige Stauden oder Gehölze. Platziert man sie an die richtigen Stellen, strahlt der Garten das ganze Jahr.
Herbstanemonen sind im Spätsommer ein schöner Hingucker
Zu solchen Blickfängen gehören Pfingstrosen (große und viele Blüten Ende Mai), dauerblühende Strauchrosen (Blütenpower den ganzen Sommer), Staudenphlox (Blütenpracht von Juli bis September), Herbstanemonen (Blütenreichtum August/September), Neubelgische Astern (Blütenwolken September/Oktober), Feuerahorn (leuchtend rotes Laub ab Ende September) und viele andere Pflanzen.
Colour Blocking: Von Juli bis September
leuchtet der Staudenphlox
Fairerweise muss man aber sagen, dass diese Dauerbrenner erst mehrere Jahre brauchen, bis sie gut eingewachsen sind und sich ausgebreitet haben. Dann erst entwickeln sie ihre volle (Farb-) Wirkung. Bis dahin kann man sich aber mit ein paar Sommerblumen-/Herbstblumen-Color-Blocks behelfen.

Colour Blocking: für neue Gärten und zur Orientierung in schon bestehenden Gärten

Colour Blocking ist eine gute Methode, einem neuen Garten schon eine persönliche Note zu verleihen, ohne sofort viel Geld und Arbeit aufwenden zu müssen. Einzelne Color Blocks, gut platziert, machen oft mehr her als ein großes buntes Tohuwabohu, das man aus Not schnell und unüberlegt über den neuen Garten ausbreitet. Mit Hilfe von Colour Blocking kann man sich Zeit lassen und seinen Garten langsam nach seinem Geschmack und Geldbeutel entwickeln. Aber auch in einem bestehenden Garten kann man dem Auge mit Colour Blocks Orientierungshilfe bieten - z. B. wenn man sie als Eingangsmarkierung zu einem neuen Pflanzenthema oder Nutzungsbereich einsetzt.
Colour Blocking mit Kapuzinerkresse -
sie hat eine gute Fernwirkung und die Samen sind preiswert
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Donnerstag, 18. April 2013

Frühling im Topfgarten auf Balkon oder Terrasse

Rote Margerite im Topf
Mein Topfgarten befindet sich auf meiner Südseiten-Terrasse (sozusagen ein Balkon ohne Geländer im Erdgeschoss) und die ist jetzt schon so voll, dass ich gar nicht weiß, wo ich in vier Wochen - nach den Eisheiligen - mit all meinen Sommerblumen- und Sommergemüsen-Träumen hin soll.

Tomaten und Chili müssen zum Beispiel UNBEDINGT sein. Und wie Auberginen im Topf auf der Terrasse gedeihen, wollte ich dieses Jahr auch ausprobieren. Und ich möchte (mehr) Kapkörbchen. Und wieder mindestens eine dunkelrote Petunie! Und da waren doch diese zweifarbigen Calibrachoa-Sorten (z. B. "Lemon Slice" - gelb-weiß-gestreift!) im DeGa-Magazn, in die ich mich verliebt hatte. Und kalifornischer Mohn im Topf sähe bestimmt auch toll aus. Und Rukola möchte ich auch gerne wieder selbst ernten können. Und Basilikum natürlich, unbedingt! Und ... mir fällt noch so viel ein, das wird eng. Denn vor allem die Kräuter-Töpfe haben sich jetzt schon richtig breit gemacht.

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Wiedersehensfreude nach dem Winter

Oregano im Topf
Schnittlauch, Thymian und Salbei haben den Winter im Topf auf der Terrasse sehr gut überstanden. Und nicht nur die, sondern auch eine Rose, ein Schmetterlingsflieder und einige Stauden und Gräser, die ich testweise in Töpfen und Kübeln kultiviere, direkt neben meinem neuen Staudenbeet.

Mir scheint bei der Überwinterung im Topf oder Kübel nicht die tiefe Temperatur das Kritische zu sein, sondern dass man im Spätwinter an sonnigen Tagen bereits gießen muss, selbst wenn die Temperatur noch unter Null liegt - aber vorsichtig, das Wasser sollte nicht im Untersetzer stehen.

Dem Thymian habe ich vor ein paar Tagen einen neuen, größeren Topf spendiert (der alte war winzig) und nun macht er sich richtig breit und gibt damit an, wie schnell er neue frische Blätter produzieren kann. Der Salbei wurde nach dem Winter ordentlich gestutzt - das hat letztes Jahr prima geklappt und erste Blättchen treiben auch jetzt schon wieder.

Ein Topfregal schafft mehr Platz
Übrigens: Vom Schnittlauch, dem Thymian und einem neu dazugekommenen Oregano habe ich gestern für das Abendessen schon reichlich für meine Gemüse-Knoblauch-Tomaten-Nudelsoße geerntet! Ich überlege schon, was ich heute Abend essen könnte, wofür ich richtig viel Schnittlauch brauche, denn der ist tatsächlich schon fast überreif. Rührei mit Schnittlauch? Schnittlauchbrot?

Pflanzliche Verlockungen

Apropos neue Kräuter in Töpfen. Eigentlich nehme ich mir immer wieder vor, alle Kräuter beim Gärtner direkt zu kaufen, denn normalerweise erhält man da die bessere Qualität und Beratung und hat auch mehr Auswahl. Aber dann werde ich auf meinen alltäglichen Wegen immer wieder Opfer von Verlockungen. Mal kann ich nicht widerstehen, Kräutertöpfe im Supermarkt zu kaufen, mal gerate ich im Baumarkt ins Jagdfieber und schleppe ungeplant jede Menge Pflanzen mit nach Hause - so auch kürzlich neben allerlei Blumen (Stiefmütterchen, Mini-Narzissen, Kapkörbchen) auch Schnittlauch, Oregano und Rosmarin.

Und dann ist da auch noch diese Zinerarie, die ich vom Baumarkt mitgebracht habe - dabei mag ich Zinerarien nicht einmal! Aber die hatte es mir einfach angetan - sie strahlte so selbstbewusst über das trübe Wetter hinweg und auch jetzt bei schönem Wetter verbreitet sie noch täglich gute Laune.

Ja, der Frühling kam spät. Aber dafür wirbelt er jetzt mit seinem Farbpinsel umso stärker durchs Land und auch durch meinen Topfgarten!





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