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Samstag, 18. Februar 2023

Was nach Tomaten anbauen?

Kulturfolge und Fruchtwechsel sind wichtig für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, für das Pflanzenwachstum und die Gesunderhaltung der Pflanzen. Was am besten nach Tomaten angebaut wird. (Zuletzt aktualisiert am 15.2.2024)

Tomaten sollten nicht jedes Jahr
im gleichen Boden angebaut werden.

Kulturfolge mit Tomaten

Die Kulturfolge ist das Aufeinanderfolgen der Pflanzenarten auf einer Fläche während eines Jahres. Beispielsweise kann man im ungeheizten Kleingewächshaus schon im zeitigen Frühjahr Kohlrabi, Rettich oder Salat pflanzen, die in einem beheizten Gewächshaus vorgezogen wurden - selbst oder von einem Gärtner, bei dem man die Jungpflanzen kauft. Rettich, Kohlrabi oder der Salat sind dann die Frühjahrskultur oder Vorkultur.

Die Vorkultur ist je nach Wetter und Lage nach etwa 8 bis 10 Wochen erntereif. Sobald sie abgeerntet ist, wird der Boden bearbeitet und die (im Anzuchtgewächshaus) vorgezogenen Tomaten gesetzt. Die Tomatenpflanzen bleiben den ganzen Sommer lang stehen, wachsen und gedeihen, ab etwa Juli können die ersten reifen Tomaten geerntet werden. Die Tomaten sind hier die Hauptkultur beziehungsweise die Sommerkultur.

Ab September (je nach Pflanzengesundheit und Wetterlage bzw. Herbstkulturpläne) werden die Tomatenpflanzen abgeräumt, der Boden bearbeitet und die Herbstkultur (Nachkultur) ausgesät oder ausgepflanzt. Die Nachkultur wird im Winter oder im zeitigen Frühjahr des nächsten Jahres erntereif.

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Fruchtfolge mit Tomaten

Im Gegensatz zur Kulturfolge wird als Fruchtfolge das Aufeinanderfolgen der Hauptkultur von Jahr zu Jahr bezeichnet. Zu den Hauptkulturen, die den ganzen Sommer über stehenbleiben, gehören vor allem lange tragende Fruchtgemüse. Neben Tomaten sind das beispielsweise Gurken, Melonen, Stangenbohnen, Auberginen, Paprika und Tomatillo. Nicht alle Gemüsearten lassen sich in dieses Schema pressen. Manche Gemüsearten stehen lange, sind aber keine Fruchtgemüse - beispielsweise die Süßkartoffel, ihre Knollen werden erst ab Oktober geerntet, danach kann man nur noch wenig säen (beispielsweise Dinkel oder Feldsalat als späte Gründüngung im Herbst).

Was ist bei Kulturfolge und Fruchtfolge nach Tomaten zu beachten

Als Kulturnachfolger für Tomaten im gleichen Jahr eignet sich
beispielsweise Spinat
Sowohl bei der Kulturfolge als auch bei der Fruchtfolge wird auf Abwechslung geachtet. Das schont den Boden, denn er wird nicht einseitig "ausgelaugt", und verhindert, dass sich Schaderreger, die sich auf eine Pflanzenfamilie spezialisiert haben, vermehren und so den Befallsdruck erhöhen können. Außerdem haben die Pflanzen ein unterschiedlich starkes Wurzelwachstum. Die im Boden zurückbleibenden Wurzeln sind auch für die Humusbildung und Bodenfruchtbarkeit wichtig.

Um den Boden zu entlasten und die Fruchtbarkeit zu fördern, kann man auch die Vor-, Haupt- und/oder Nachkultur durch eine Gründüngung ersetzen. Gründüngung sind Pflanzen, die hauptsächlich zur Bodenpflege, nicht zur Ernte angebaut werden. Die Gründüngungspflanzen sind oft Tiefwurzler wie Raps oder Luzerne, sie lockern Verdichtungen, befördern Nährstoffe nach oben und erhöhen den Humusgehalt. Auch manche Gemüse, beispielsweise Spinat und Feldsalat, eignen sich als Gründüngung.

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Bei der Kulturfolge und der Fruchtfolge der Hauptkulturen wird vor allem nach folgenden Kriterien abgewechselt:
  • Pflanzenfamilienzugehörigkeit
    Nach Tomaten sollten weder im gleichen Jahr noch im nächsten Jahr wieder Nachtschattengewächse angebaut werden. Zu den Nachtschattengewächsen gehören neben Tomaten auch Paprika, Auberginen, Kartoffel und andere mehr. Ein Fruchtwechsel wird angestrebt. Am besten wären sogar zwei bis drei Jahre ohne Nachtschattengewächse auf der gleichen Fläche.

    Früher sagte man, Tomaten könnten immer am gleichen Platz in der gleichen Erde stehen, aber aus Pflanzenschutzsicht ist das falsch, denn Krankheiten wie die Kraut- und Braunfäule überwintern auch in Pflanzenresten im Boden. Weniger Probleme hat man mit dem Anbau im Kübel oder in Erdesäcken, wenn man die Erde nach dem Abräumen nicht wieder für Nachtschattengewächse sondern für andere Pflanzen verwendet, außerdem die Kübel sorgfältig auswäscht und auch die Pflanzenstützen und Werkzeuge gründlich reinigt.
  • Wirkung auf den Boden
    Die Bodenqualität (luft- und wasserhaltende Struktur, Durchwurzelbarkeit, Humusgehalt, Nahrstoffspeicherkapazität, sonstige Fruchtbarkeitsaspekte) soll auf Dauer erhalten oder sogar verbessert werden. Ein guter Boden durch gute Bodenpflege ist besser vor Erosion geschützt und spart teure Dünge- und Pflanzenschutzmittel (egal, ob biologisch oder konventionell). Tiefwurzler wie Raps und Hülsenfrüchte (Leguminosen) brechen in der Tiefe verdichtete Böden auf, Hülsenfrüchte wie Wicken, Lupinen, Sojabohnen und andere arbeiten mit natürlichen Bodenbakterien zusammen und sammeln und binden Stickstoff, der auch den nachfolgenden Pflanzen zugute kommt. Gräser, wie auch Mais, können zwar je nach Boden auch relativ tief wurzeln, haben aber meist nicht die Kraft Verdichtungen aufzubrechen. Mais ist zudem ein Starkzehrer, denn er bildet sehr viel Masse. Jedes Jahr Mais anzubauen, zehrt den Boden aus.

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Was nach Tomaten angebaut werden kann

Als Hauptfrucht im nächsten Jahr nach den Tomaten
eignen sich beispielsweise Salatgurken.
Um also die Frage zu beantworten, welche Pflanzen nach Tomaten am besten angebaut werden:
  • Im gleichen Jahr als Nachkultur eignen sich beispielsweise Herbst- und Wintergemüsearten wie Spinat, Feldsalat, Radieschen, Pflücksalat, Löffelkraut, Winterportulak, Bremer Scherkohl.
  • Als Hauptkultur im nächsten Jahr sind Gurken, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffeln (gehören zu den Windengewächsen, nicht zu den Nachtschattenpflanzen), Okra, Stangenbohnen, Zuckermais und andere Gemüse, die nicht zur gleichen Pflanzenfamilie wie Tomaten (Nachtschattengewächse) gehören, zu empfehlen.
  • Immer zu empfehlen - als Vor-, Nach- oder Hauptkultur - sind Gründüngungssaaten. Welche man nimmt, ist von der Jahreszeit und der Nachkultur abhängig.
     

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Montag, 1. November 2021

Kann man Tomatenfrüchte mit Braunfäule essen?

Wenn Tomatenpflanzen von der Kraut- und Braunfäule, einer Pilzkrankheit, befallen werden, werden Laub, Stängel und Tomatenfrüchte braun. Kann man die Tomaten trotz brauner Flecken zu Soße verarbeiten? Was ist, wenn man die braunen Stellen ausschneidet? Was ist, wenn nur das Laub braun ist, die Früchte aber noch gut ausschauen? (aktualisiert am 4.11.2021)

Kraut- und Braunfäule - eine gefürchtete Krankheit an Tomaten

Tomaten von Pflanzen mit Kraut- und Braunfäule
sind nicht zum Verzehr zu empfehlen

Da päppelt man als Hobbygärtner oder Selbstversorger wochen- oder monatelang an seinen Tomatenpflanzen herum, freut sich, wie sie wachsen und gedeihen, doch dann - nach einer Regenphase oder nach starker Taubildung - schlägt plötzlich die tückische Kraut- und Braunfäulekrankheit zu: Es zeigen sich braune Flecken zunächst, dann an Stängeln und schließlich auch an den Früchten der Tomatenpflanzen. Bald danach fangen sie dann an zu welken und sterben ab. Je nach Empfindlichkeit der Sorte, Befallsdruck (Sporen der Krankheit in der Luft) und Witterung (Feuchte auf den Blättern), rafft es die Pflanzen in kürzester Zeit dahin.

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Sind Tomaten von kranken Tomatenpflanzen (Braunfäule) essbar?


Manchmal sehen die Tomatenfrüchte teilweise noch ganz gut aus und es stellt sich die Frage, ob man die Früchte von befallenen Pflanzen verwerten kann, wenn man die braunen Stellen ausschneidet - beispielsweise für Suppen oder Soßen.

Die Antwort ist kurz und schmerzhaft: Leider nein, das ist nicht zu empfehlen!

Der Pilz Phytophthora infestans, der die Kraut- und Braunfäule-Krankheit verursacht, kann Stoffwechselprodukte und Giftstoffe (Mykotoxine) produzieren, die die Früchte ungenießbar (bitter) oder sogar giftig machen. Diese Pilzgifte sind hitzestabil und gelten laut Deutscher Krebsgesellschaft als krebserregend.

Durch das wasserhaltige Innere der Tomatenfrüchte muss man davon ausgehen, dass sich die Bitter- und Giftstoffe in der Frucht verteilen - braune Stellen auszuschneiden würde also gar nichts helfen. Und selbst wenn eine Tomatenfrucht an einer stark befallenen Pflanze symptomfrei ist, kann man sicher sein, dass sie toxinfrei ist?

Ein Verzehr von befallenen Tomaten oder auch noch gut aussehende Tomaten von befallenen Pflanzen;- egal ob roh oder gekocht - scheint mir persönlich nicht empfehlenswert.

Nachtrag: Darin, dass Tomatenfrüchte mit Symptomen nicht gegessen oder verarbeitet werden sollten, sind sich alle einig. Das fällt auch nicht schwer, da sie nicht schmecken. Allerdings gibt es Veröffentlichungen, nach denen der Verzehr und die Verarbeitung von Früchten ohne sichtbaren Befall WAHRSCHEINLICH unbedenklich ist (so wird beispielsweise Dr. Margaret McGrath, Pathologin an der Cornell Universität, in einem Artikel der Universität Wisconsin zitiert). Ich persönlich denke, dass man, nur weil eine Tomate noch keine sichtbaren Anzeichen zeigt, nicht grundsätzlich von einer Ungiftigkeit ausgehen sollte, schließlich ist jedes Blatt, jede Blüte und jede Frucht über Leitungsbahnen mit der gesamten Pflanze verbunden und im Austausch. Es scheint mir eine Ermessenssache: Hat eine Pflanze nur erste Symptome an einigen Blättern und sind die Früchte noch ohne sichtbaren Befall, würde ich die Früchte möglicherweise noch verwenden. Ist eine Pflanze aber bereits dem Zusammenbruch nahe und es hängen nur einzelne symptomfreie Früchte zwischen lauter Früchten mit braunen Flecken, würde ich sie nicht mehr verzehren oder verarbeiten.

Früchte von befallenen Früchten/Pflanzen sollten auch nicht an Tiere verfüttert werden. Und wegen der Gefahr der Neuinfektion im nächsten Jahr gehören Tomatenpflanzen und Tomatenfrüchte, die Kraut- und Braunfäule haben, sicherheitshalber nicht auf den Kompost, sondern werden besser in die Biotonne.

Die wichtigste vorbeugende Maßnahme gegen Kraut- und Braunfäule ist ein sonniger, offener Standort, an dem die Luft zirkulieren kann, mit Regenschutz. Mehr Tipps zur Verhinderung der Kraut- und Braunfäulekrankheit finden Sie hier:

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Mittwoch, 17. Dezember 2014

Mit 'Crimson Crush' wurde die angeblich erste wirklich braunfäuleresistente Tomatensorte gezüchtet

Die Kraut- und Braunfäule Phytophtora infestans ist die schlimmste Bedrohung für Tomaten im Hausgarten - jedenfalls für die, die im Freien ohne Regenschutz angebaut werden. Es gibt im Handel bisher zwar robuste Sorten, aber keine, die tatsächlich genetisch resistent sind.

Acht Jahre lang haben Simon Crawford, einer der führenden Züchter Großbritanniens, und der Doktorand James Stroud von der Bangor Universität geforscht und entwickelt, bis sie die Resistenzgene PH2 und PH3, die sie bei nur einer von vielen untersuchten Tomaten gefunden hatten, erfolgreich eingekreuzt hatten.

'Crimson Crush', die neue und angeblich erste tatsächlich braunfäuleresistente Tomatensorte, soll ab 8. Januar 2015 bei Sutton Seeds in Großbritannien als Steckling für den stolzen Preis von £7.99 (10,22 Euro) erhältlich sein.

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