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Mittwoch, 6. März 2024

Schöner Garten das ganze Jahr

Seit der Garten zum erweiterten Wohnraum wurde, soll er auch das ganze Jahr schön sein, nicht nur in den Sommermonaten. Aber wie stellt man das an? Hier ein paar Ideen für Garten, Balkon und Terrasse. (aktualisiert 10.06.2023)

Start in den Frühling mit Farbtupfern aus Blumenzwiebeln und Knollen,
die man im Herbst gepflanzt hat.

Leitidee für den Garten

Bei der Gestaltung des Gartens oder eines Gartenbereichs ist es hilfreich, sich an einer Leitidee zu orientieren, die im Idealfall mit dem Haus, seinen Bewohnern und der Umgebung harmoiert und zu der auch die Gartenmöbel und die Gartendeko* passen.

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Von welcher Art Garten fühlt man sich am besten repräsentiert: von einem Naturgarten, einem Garten für heimische Tiere, Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten, um die Artenvielfalt zu fördern, einem Bauerngarten mit einem Gemisch aus Kräutern, Gemüsen und Schnittblumen, einem Selbstversorgergarten mit viel Gemüseanbau, einem Künstlergarten, in dem man sich vor allem kreativ austoben kann, einem verwunschenem Märchengarten? (Natürlich lässt sich das auch kombinieren oder man kann unterschiedliche "Gartenräume" einrichten.)

Ausdauernde Pflanzen (Gehölze, Stauden, Blumenzwiebelpflanzen und Gräser) bringen Freude über Jahre. Man kann sie direkt ins Beet oder wie hier in Kübel pflanzen.
Ein Garten (ebenso wie ein Balkon oder eine Terrasse) ist auch eine Visitenkarte der Besitzer: Will man modern und minimalistisch herüberkommen, mit Farbenpracht und Opulenz beeindrucken, die eigene Gemüse-Autarkie oder die ökologische Verantwortung in den Vordergrund stellen und vor allem ein Refugium für gefährdete heimische Pflanzen und Tiere haben? Was auch immer man persönlich wählt, kombiniert oder in unterschiedlichen Bereichen des Gartens verwirklicht: Ist das auch der Garten, in dem man sich wohlfühlt, entspannen oder feiern möchte?

Flexibel und mobil ist man mit Pflanzen in Töpfen, denn man kann die aktuell schönsten auffällig und die "ruhenden" etwa abseits platzieren. 
Hier ist es eine einjährige Sommerblumenbepflanzung im Kübel, die eine langweilige Terrasse verschönert.
Hingucker und Frühjahrsfutterpflanze für Bienen im Mai: Allium aflatunense 'Purple Sensation' - Purpurviolette Zierlauch-Sensation im Staudenbeet (lässt sich auch gut im Kübel kultivieren)

Bedürfnisse der Pflanzen


Wenn Stauden und Gehölze zu ihrem Standort passen, werden sie von Jahr zu Jahr schöner. Das Motto der Bepflanzung dieses kleinen Beetes (im Bild nur ein Ausschnitt davon) auf einem sonnig-heißen Tiefgaragendach war "Präriestaudenflair". Das Gartenjahr beginnt jährlich mit einigen Krokussen und Tulpen gefolgt von reichlich Allium-Blütenkugeln und geht in diesen Sommerflor über. Von rechts: Prachtkerze Gaura (weiß), Purpur-Sonnenhut Echinacea (pink), Frauenmantel Alchemilla (gelbgrüne Blütenstände) und Chinaschilf Miscanthus. Im Herbst liefern dann blühende Stauden-Herbstastern (violett und pink) und ein paar verirrte Kapuzinerkressen (einjährig, gelb bis tief orange) die letzten Farbakzente.
Egal, welchen Stil man wählt: Wer sich späteren Ärger mit Krankheiten und Schädlingen ersparen will, achtet bei der Pflanzenauswahl darauf, dass die Pflanzen zu den gegebenen Lichtverhältnissen, zum Klima und zum Boden passen. An Schattenplätze sollte man nur Pflanzen setzen, die mit fehlender Sonne zurechtkommen, dagegen benötigen sonnenhungrige Pflanzen einen sonnigen Platz. Dazwischen gibt es viele Pflanzenarten, die mit mehr oder weniger viel Sonne zurechtkommen. 

Ebenso: An zugige Plätze gehören nur solche Pflanzen, die auch an ihrem Naturstandort Wind ausgesetzt sind, das gilt entsprechend auch für den Salzgehalt der Luft - nicht jede Pflanze kommt mit salzhaltigen Meeresbrisen zurecht.

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Auch der Boden spielt eine wichtige Rolle: Ist er wasserdurchlässig und neigt zu Trockenheit oder ist er sehr feuchtigkeitspeichernd? Ist er sauer, neutral oder basisch? Pflanzen haben Vorlieben, wer sie ignoriert, muss eventuell dafür büßen. Andererseits ist eine Freude des Gärtnerns auch Experimentieren und oft wird man von der Anpassungsfähigkeit mancher Pflanzen überrascht.

Fazit: Pflanzen sind nicht einfach hübsche Dekoration, sondern die Arten haben sich über lange Zeiträume, an bestimmte Standorte angepasst und gedeihen überall dort mit großer Sicherheit, wo es so ähnlich ist.

Doch mit Pflanzen im Kübel lassen sich Bereiche nicht nur saisonal aufhübschen. Auch ausdauernde Stauden sowie Gemüse und Kräuter kann man in Pflanzgefäßen kultivieren. Fast alle Gartenträume lassen sich so auch auf Balkon und Terrassse umsetzen.
Bestäuber wie Honigbienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Insekten sorgen nicht nur dafür, dass wir Obst und Fruchtgemüse essen können, sondern auch für die Samenbildung vieler Pflanzenarten und damit für deren Erhalt.

Schöner Garten zu jeder Jahreszeit

Ein Tipp, damit der Garten immer einen guten Eindruck macht: An Highlights für jede Jahreszeit denken!

Zum Spätwinter und Frühjahr gehören Krokusse, Winterlinge, Märzenbecher, Tulpen, Narzissen und andere Frühblüher, die im Herbst davor als Zwiebeln gepflanzt werden. Verstreut gesetzt vermitteln sie ein Bild von bunter Fröhlichkeit. Mehr Eindruck macht geballte Farbkraft (Horste jeweils einer Art/Sorte) an ausgesuchten Plätzen, auf die der Blick gelenkt werden soll.

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Bei den Sommerblühern, die nicht durchgehend den ganzen Sommer blühen, sollte die Blütezeit etwas voneinander versetzt liegen, sodass immer ein Hingucker da ist, der dem Garten Glanz verleiht - und die Bienen freuen sich auch über den beständigen Futternachschub. Einzelne Gehölze, Gräser oder Stauden mit dunklem Laub lassen den Garten lebendiger wirken.

Am nachhaltigsten sind (abgesehen von Gehölzen) Stauden, da sie über Jahre an ihrem Platz bleiben, jährlich wieder aus der Erde brechen und sich mit der Zeit weiterentwickeln. Aber wer an bestimmten Stellen von Jahr zu Jahr abwechseln und trotzdem klotzen möchte, kann auch mit einjährigen Pflanzen was her machen.

Die Spinnenblume ist eine einjährige Pflanze, die von Juni bis zum Frost blüht. Man kann sie mit anderen Sommerblumen und mit Stauden zusammenpflanzen.
Wer viele Schmetterlinge im Garten möchte, sollte nicht nur an die Schmetterlingspflanzen denken, sondern dass deren Jungtiere, die Raupen, ganz andere Vorlieben habe. Mehr dazu bei Wer Schmetterlinge im Garten möchte, muss auch Raupen aushalten.
Herbstblühende Stauden wie Alpenveilchen, Herbstzeitlose, Winterkrokus und Astern, Gehölze mit Fruchtschmuck im Herbst wie Feuerdorn und Zierapfel oder solche mit intensiver Laubfärbung im Herbst wie Ahorn, Eberesche, Felsenbirne, Amberbaum und Birke zaubern eine schöne Herbststimmung. Im Trend liegen auch Lampenputzergräser und Chinaschilf, deren wogende Halme und Blütenstände einem Staudenbeet oder einem Bereich eine besondere Ausstrahlung verleihen.

Die leuchtenden Früchte des Feuerdorns setzen im Herbst schöne Akzente in Rot, Orange oder Gelb und bieten Vögeln reichlich Winterfutter. Seine Dornen schützen Vogelnester vor Hunden, Katzen und Mardern.
Die Jungfernrebe überwuchert und verschönert die graue Mauer das ganze Jahr, aber im Herbst dreht sie richtig auf!

Winterblüher wie Winterschneeball, Seidelbast, Zaubernuss, Winterjasmin, Christrose und Winterheide sowie der Reif an strukturgebenden Gehölzen, Stauden und Gräsern verwandeln den Garten in ein Winterwunderland.

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Zeit im Garten genießen

Gartenarbeit macht glücklich, aber der Garten kann noch mehr zur Erholung beitragen: lauschige Plätze zum Innehalten bieten, ein Ort für das Zusammentreffen der Familie und zum Feiern mit Freunden sein. Gartenmöbel und die Gartendeko* gibt es in unzähligen Stilrichtungen von traditionell über Lounge-Stil bis Vintage ("Retrolook") und "Upgecyceltem" wie selbstgemachte Möbel aus alten Paletten.

Wenn man sich bei der Auswahl der Gartenmöbel, Pflanzgefäße und Gartendeko an seine Leitlinie erinnert, schafft man stimmige, einladende Bereiche zur Erholung und zum Feiern.

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Montag, 19. Februar 2024

Gartenarbeit: Sechs Tipps gegen Rückenschmerzen

Gärtnern macht viele Menschen glücklich, aber Hacken, Pflanzen, Unkrautjäten und andere Gartenarbeiten können auch anstrengend sein und auf den Rücken gehen. Mit diesen Tipps wird der Rücken geschont und die Gartenarbeit macht mehr Spaß. (zuletzt bearbeitet am 19.2.2024)


Nicht nur schwere Erdarbeiten wie Umgraben können auf den Rücken gehen, sondern auch eine gebückte Haltung über längere Zeit. Abhilfe schafft man, indem man (zwischendrin) kniet statt sich über lange Zeit zu bücken. Vor allem im Herbst hilft ein Kniebrett gegen Nässe, Kälte und die Härte des Untergrundes.


Die besten sechs Tipps für Hobbygärtner


1. Gelassen an die Gartenarbeit herangehen


Statt das Blumenzwiebelpflanzen oder das Jäten von Hand in einer Hauruckaktion zu erledigen, legt man besser regelmäßig Pausen ein und/oder verteilt die Arbeit über mehrere Tage. In den Pausen kann man sich hinsetzen oder hinlegen und entspannen - dabei sollte man die Lage und Position immer wieder wechseln und/oder ein paar sanfte Streckübungen machen, damit man nicht steif wird.

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2. Rücken und Gelenke warmhalten


Gerade im Herbst und Frühjahr (Gartenkalender) fallen viele Gartenarbeiten an: Bäume, Sträucher Blumenzwiebeln und Stauden müssen gepflanzt und der Garten auf den Winter oder für die Gartensaison vorbereitet werden. Dabei kommt man ins Schwitzen und es kommt gerade recht, wenn der Pullover den Rücken etwas hinaufrutscht. Doch die Luft ist noch oder schon recht frisch und kühlt den verschwitzten unteren Rücken stark aus. Der ist dann aber anfälliger für Verspannungen und Hexenschuss. Im Frühjahr und Herbst sind mehrere Lagen an Kleidung zu empfehlen, die man nach und nach ablegen kann. Die unterste Lage ist am besten ein langes, nicht zu lockeres T-Shirt, Hemd oder Unterhemd, damit die kühle Luft nicht direkt auf die Rückenmuskeln oder die Nieren trifft.

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3. Rücken gerade halten


Unkrauthacken kann üble Rückenschmerzen hervorrufen, wenn man nicht auf eine korrekte Haltung achtet: Der Stiel des Gartengerätes muss lang genug sein, um aufrecht stehend arbeiten zu können und beim Arbeiten muss der Rücken gerade bleiben.
Tipp: Wer ein Hochbeet hat, muss sich bei der Gartenarbeit weniger tief bücken!

4. Positionswechsel nicht vergessen


Muss man doch ein wenig länger an der Pflanzung oder dem Unkrautziehen dranbleiben, kann man zwischen Bücken und Knien abwechseln. Um die Knie zu entlasten und trocken zu halten, verwendet man beim Hinknien am besten ein Kniekissen oder Ähnliches. Wer Schwierigkeiten hat, sich aus der knienden Haltung wiederaufzurichten: Es gibt jetzt Kniebänke mit seitlichem "Geländer" - man kann diese auch umdrehen und als Sitzbank verwenden (Beerenernte!).

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5. Geeignete Werkzeuge und Hilfsmittel


Wo es geht, sollte man die Grabgabel einem Spaten vorziehen - das Wenden oder Auflockern kostet weniger Kraft. Ist ein Spaten vonnöten, sind leichtere Ausführungen mit kleinerem Spatenblatt (Damenspaten*) rückenfreundlicher.
Um nicht unnötig schwer tragen zu müssen, kann man sich einen Sackkarren oder eine andere Transporthilfe mit Rädern für den Garten anschaffen.

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6. Strategisch vorgehen


Blumenerde in kleinen Abpackungen statt in einem riesigen Sack zu kaufen, ist zwar hilfreich für den Rücken, allerdings kommt es teuer, wenn man größere Mengen benötigt und verursacht mehr Abfall. Alternativ lässt man sich einen großen Sack in der Garage o. Ä. aufstellen und entnimmt und transportiert jeweils kleinere Mengen in einem Eimer, einem Schubkarren und/oder mittels einer Transportkiste auf Rädern zur benötigten Stelle im Garten.

Wer mit der Gießkanne gießt, weil kein Wasseranschluss für einen Schlauch vorhanden ist, ist mit zwei kleinen Gießkannen, die er/sie links und rechts trägt, besser beraten, als mit einer großen, schweren Kanne auf nur einer Seite.

Bonustipp 


Weniger Unkrautjäten muss man, wenn man mit Strategie vorgeht und beispielsweise bei der Beetvorbereitung die Falsche Saatbeet-Methode anwendet (siehe Unkrautbekämpfung im Gemüsebeet und anderswo)

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Freitag, 26. Mai 2023

Blüten für Bienen und andere (Nützlinge/Insekten)


Schwebfliege an einer Rosenblüte (Kartoffelrose)
Viele sogenannte Nützlinge, wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen sowie auch andere Insekten ernähren sich von Blüten-Pollen und/oder sammeln Blüten-Nektar. Der Pollen liefert ihnen Eiweiß - der ist wichtig für ihre Jungenaufzucht - und der Nektar ist für sie eine Energiequelle und wird außerdem von Honigbienen in Honig umgewandelt. Aber finden unsere Nützlinge beziehungsweise andere Insekten noch genug? Und was kann man als Hobbygärtner tun, um ihnen zu helfen sowie die Artenvielfalt zu unterstützen? (zuletzt aktualisiert am 26.5.2023)

Es ist wichtig, dass unsere Nützlinge und andere Insekten genügend geeignete Blüten als Futterquellen für Nektar und Pollen angeboten bekommen, denn wir brauchen sie: Bienen, Hummeln und viele andere Insekten sind für die Bestäubung zahlreicher Obst- und Gemüsearten sowie vieler landwirtschaftlicher Kulturen entscheidend; die Jungtiere der Schwebfliegen und der Florfliegen sind fleißige Blattlausvertilger und auch andere "Nützlinge" haben wichtige Aufgaben im Ökosystem.

Nützlinge versus Artenvielfalt

Insekten und andere Lebewesen in Nützlinge und Schädlinge einzuteilen, ist heute eine überholte Sichtweise. Zwar helfen manche Insekten dem Menschen in Gartenbau, Landwirtschaft und Forst ganz offensichtlich - wie Honigbienen durch ihre Honigproduktion sowie die Bestäubung beispielsweise von Obst und Fruchtgemüse (Tomaten, Paprika/Chili und ähnliche), während andere Schaden anrichten und sogar die Ernte vernichten können, doch die Wahrheit ist wesentlich komplexer. So leisten auch Wildbienen und Hummeln, viele weitere Insekten und sogar manche Säugetiere "Bestäubungsarbeit". Andere Insekten sind nützlich in dem einem Entwicklungsstadium (beispielsweise als Bestäuber im Erwachsenenstadium), aber aus Sicht des Nahrungsmittelanbaus schädlich in einem anderen (als pflanzenfressende Larve). Manche, wie der Ohrwurm, sind mal nützlicher Blattlausvertilger, bei Blattläuseknappheit aber auch pflanzlicher Kost nicht abgeneigt. Aber vor allem sind alle - Nützlinge, Schädlinge und andere Lebewesen - Bestandteile von großen und kleinen in vielen Richtungen miteinander verbundenen Untersystemen des großen Ganzen. Alles hängt voneinander ab - Habitate von einander, in jedem Habitat wiederum das oberirdische und das unterirdische System. Nützliche Insekten (Insektenfresser) gibt es nur, wenn es Futter für sie gibt - das sind meit schädliche Insekten, die sich schnell vermehren. Auch viele Vögel sind ganz oder zeitweise auf Insekten und deren Larven angewiesen - und ohne Insekten gäbe es viele Vögel und andere weiter oben in der Nahrungskette stehenden Tiere - zu denen auch wir Menschen gehören - nicht.


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Gerade in Zeiten, wo es Nützlingen (und anderen Lebewesen) in der Landwirtschaft durch Monokulturanbau und Pestizide vielerorts schwer gemacht wird, haben wir HobbygärtnerInnen eine besondere Verantwortung und sollten zum Schutz der Nützlinge und der Artenvielfalt allgemein unseren Beitrag leisten - indem wir möglichst nichts tun, was Bienen, Hummeln und anderen schadet, und ihnen statt dessen in unseren Gärten, auf den Balkonen und Terrassen (siehe → Topfgärten) Blüten anbieten, die sie gut ernähren und stärken. (Und wer Schmetterlinge mag, der sollte auch daran denken, dass deren Jungstadien, die Raupen, auf ganz andere Futterpflanzen angewiesen sind, siehe Wer Schmetterlinge im Garten mag, muss auch Raupen aushalten.)

Aber welche Blüten sind die richtigen?

Dieser Lavendel ist winterhart und blüht jedes Jahr wieder - auch im Topf. Die Bienen lieben ihn.

Blüten für Bienen & Co.

Unsere Balkone, Terrassen und Gärten sind oft sehr prächtig und bunt, aber sind auch ausreichend viele gute Pollen- und Nektarlieferanten dabei? Ich habe beispielsweise jedes Jahr eine sehr bunte Terrasse mit zahlreichen Kräutern, Gemüsen, einfachen Sommerblumen, Stauden, aber auch mit einigen "hochgezüchteten" Blumen wie den Zauberglöckchen, meist Hybridsorten - wobei Hybriden nicht grundsätzlich schlechte Pollen- und Nektarlieferanten sein müssen; ich sehe oft Hummeln an den Zauberglöckchen, doch wird bei der Züchtung von Blumensorten für den einjährigen Anbau i. d.  R. nicht auf die Fruchtbarkeit und damit die Qualität als Pollenspender oder Nektarpflanze für Bestäuber geachtet.

Hummel im Anflug auf Salbeiblüten

Wenn ich beobachte, welche meiner Pflanzen besonders gerne von Nützlingen besucht werden, dann sehe ich Bienen besonders häufig am reichlich blühenden Thymian - das ist wenig überraschend, denn Thymian gilt als Lockpflanze für Bienen. Doch auch Lavendel, Schmetterlingsflieder (Buddleja) und den Spierstrauch (Spirea) lieben sie. Hummeln beobachte ich besonders oft am Purpursonnenhut (Echinacea).

Im Juni 2013 hatte ich zwischenzeitlich den Eindruck, dass in unserem Garten besonders wenige Bienen und Hummeln unterwegs waren. Deshalb habe ich mich mitsamt meiner Kamera auf Fotosafari begeben. Ich wollte wissen, ob es in den Gärten in der Nachbarschaft und am Wegesrand bezüglich Blüten und ihrer Besucher auch so schlecht aussah.

Biene an einer Klatschmohnblüte 
Ich stellte fest: Auch in den Gärten der näheren Umgebung waren nur wenige Bienen und Hummeln zu entdecken: ein paar Hummeln und eine Schwebfliege an verschiedenen Arten Rosen und eine Biene an einer Wicke. Diese Nützlinge/Insekten traten überall nur vereinzelt auf. Die einzige größere Ansammlung an Bienen und Hummeln bemerkte ich in einem Beet, das zu einem Blumenselbstpflückacker gehört. Ich kann nicht sagen, ob der Klatschmohn und das, was da sonst noch in wildem Durcheinander wuchs, ausgesät worden war, oder sich von alleine zu einem Klatschmohnbeet mit Beipflanzen entwickelt hatte. Jedenfalls schien es den Hummeln und Bienen dort sehr gut zu gehen - denn dort waren es richtig viele und sie sammelten sehr eifrig.

Mehr habe ich an dem Tag nicht beobachten können und ein paar Wochen später waren dann glücklicherweise auch in unserem Garten und in unserer Nachbarschaft wieder viele Honigbienen, Wildbienen/Hummeln, Schwebfliegen und andere zu beobachten. Ich folgerte daraus: Wegen fünf blühenden Pflanzen machen sich die Bienen keine Mühe, da muss schon ordentlich was geboten sein und das Wetter passen, damit sie kommen beziehungsweise gehen sie dahin, wo gerade am meisten angeboten wird.

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Blüten für Bienen im Jahresverlauf

Von den folgenden Wildpflanzen, Obstarten, heimischen Gehölzen und Kulturpflanzen sind die Blüten für Bienen und andere Nützlinge/Insekten besonders wichtig - und meist auch umgekehrt, denn Bienen (und andere heimische Garten- und Landschaftsbewohner wie Insekten, Spinnentiere, Bodenlebewesen) und vor allem heimische Blütenpflanzen und Pflanzen allgemein gehören zusammen - sie haben sich zusammen entwickelt:

Blühmonate Januar bis Februar:
Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume, Erika, Haselnuss, Kornelkirsche, Kätzchenweide, Erle

Hummel an Kirschblüte (Mitte April)

Blühmonate März bis April:
Erika, Steinkraut (Alyssum), Bachnelkenwurz (Geum), Gundermann, Lerchensporn, Huflattich, Löwenzahn, Haselnuss, Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Pflaume, Kirsche, Stachelbeere, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere, Eiche, Pappel, Silberahorn, Weide, Ulme, Felsenbirne

Bienen an Sonnenblumen (Ende Juli)

Blühmonate Mai bis Juli:
Kriechender Günsel, Ackerbohne, Inkarnatklee, Esparsette, Wicken, Hornklee, Steinklee, Schwedenklee, Weißklee, Lupine, Luzerne, Phacelia, Löwenzahn, Raps, Ölrettich, Senf, Kornblume, Blauer Eisenhut (giftig), Lavendel, Glockenblume, Schafgarbe, Hauswurz, Echte Katzenminze, Heidelbeere, Preiselbeere, Borretsch, Sauerampfer, Wiesensalbei, Waldmeister, Wald-Ziest, Sumpfziest, Taubnessel, Zitronenmelisse, Zwiebel, Quitte, Berberitze, Rose, Liguster, Bergahorn, Spitzahorn, Brombeere, Eberesche, Scheinakazie (Robinie), Silberweide, Sommerlinde, Winterlinde, Walnuss



Ende Mai blühen die Amaryllisgewächse der Gattung Allium (Lauch), hier Allium aflatunense 'Purple Sensation'. Sie sind bei mir in vielen Jahren ein wahrer Magnet für Bienen, jedoch nur, wenn in der Nähe zur gleichen Zeit kein üppigeres Angebot vorhanden ist, wo ihre Ausbeute größer ist.


Blühmonate August bis September:
Kornblume, Luzerne, Buchweizen, Löwenzahn, Phacelia, Gemeines Leinkraut, Königskerze, Flockenblume, Wegwarte, Taubnessel, Rotklee, Sonnenblume, Wilde Malve, Sauerampfer, Sommerlinde, Winterlinde

Efeu blüht erst im Alter, aber dann ist er eine wichtige Bienenweidepflanze, da er bis spät in den Herbst noch Nektar und Pollen bietet.

Blühmonate Oktober und November:
Gemeines Leinkraut, Wilde Möhre, Flockenblume, Spitzwegerich, Taubnessel, Rotklee, Hohlzahn, Efeu

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Und was ist mit "Ziergehölzen", "Zierstauden" und Beet- und Balkonblumen?
Wie oben bereits erwähnt, finde ich Nützlinge auch an Ziergehölzen wie Schmetterlingsflieder, Spierstrauch und Halbsträuchern wie dem Lavendel, außerdem an Gartenstauden wie Purpursonnenhut, Mädchenauge und Storchenschnabel und an Beet- und Balkonblumen wie Zauberglöckchen, Schmuckkörbchen, Lobelien, Sonnenhut, Zinnien und vielen anderen.

Schmetterlinge (und auch Bienen) lieben Schmetterlingsflieder. Doch die Schmetterlingskinder (Raupen) benötigen andere Pflanzen zu ihrer Ernährung, die des Tagpfauenauges beispielsweise Brennesseln oder Hopfen. Außerdem benötigen sie auch Überwinterungsplätze: Das Tagpfauenauge überwintert als Falter in Hohlräumen, andere als Puppe an Pflanzen/Pflanzenresten.

Übrigens kultiviere ich Gemüse, Kräuter, Erdbeeren, Rosen, Schmetterlingsflieder und vieles andere in meinem Topfgarten auf der Terrasse in Töpfen und Kübeln aus frostfesten Materialien.

Buchtipp in eigener Sache:

Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8




Meinungsnachtrag: Brauchen wir Regeln für HobbygärtnerInnen?

Ich bin nicht der Meinung, dass man Menschen Vorschriften machen sollte, welche Pflanzen sie in ihrem eigenen Garten zu ihrer Freude oder Gemüseversorgung anbauen dürfen (solange durch die Pflanzen oder das Fehlen von Pflanzen nicht die Gesundheit anderer gefährdt wird). Mit Vorschriften verleidet man den Menschen den Spaß am Gärtnern und HobbygärtnerInnen sind wichtig für Stadtklima, Naturschutz, (Teil-)Selbstversorgung und vieles andere. Ich halte es für besser, mit dem Gärtnern auch die Zusammenhänge der Natur, Insekten und sonstigen Tiere zu vermitteln (wie es jetzt geschieht) und an Beispielen zu zeigen, was man für die Artenvielfalt erreichen kann und wieviel Spaß das macht, wenn man (auch oder vorwiegend) bienenfreundliche Stauden und Gehölze mit ungefüllten Blüten wählt, immer öfter die heimische Pflanzenart (oder eine klimaveränderungsanpassungsfähige Art) wählt, wenn eine Pflanze ersetzt werden muss. Beflügeln ist besser als Vorschriften! Regeln sollte es eventuell für Architekten und andere Planer geben, die die Gartenanlagen von Wohnblocks oder anderen Wohnanlagen planen.

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Regeln sollte es meiner Meinung nach für die Landwirtschaft geben, auch um die Landwirte zu schützen, denn seit Jahrzehnten sind die Nachteile von Monokultur, Feldzusammenlegungen, totaler Beikrautvernichtung im und neben dem Feld und das Fehlen von Feldrainen mit heimischen Wild- und Vogelnährgehölzen, die auch Wind- und damit Erosionsschutz wären, bekannt. Die Landwirte haben populistischen Politikern, Verbänden und Unternehmen (mit Eigeninteressen) geglaubt, dass all das Gedöns um Nachhaltigkeit und Naturschutz nur stört und den Bauern die Einnahmen vermiest, geholfen haben diese dem industriellen Anbau (und denen, die das nötige Zubehör verkaufen), die Kleinbauernbetriebe sind verreckt. Hier bin ich für ein besseres System für die Vernunft, das die Macht der Lebensmittelketten, der Verbände und der Unternehmen der Agrarindustrie kontrolliert und reguliert.

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Montag, 22. Mai 2023

Viele Jahre Pflanzenfreude: Stauden und Gehölze in Pflanzgefäßen auf Balkon und Terrasse

Seit Jahrzehnten habe ich auf meiner Terrasse neben einjährigen Sommerblumen, Kräutern und Gemüsen auch mehrjährige Pflanzen in Töpfen, Kübeln und anderen Pflanzgefäßen. Mit diesem Topfgarten habe ich viel Freude: So konnte ich schon leckere Mini-Kiwi und Feigen auf der Terrasse ernten und habe schöne Blütenstauden, Gräser, Rosen und Sommerflieder in Pflanzgefäßen. Ein Vorteil: Ich musste nicht jedes Jahr alle Töpfe und Kübel neu bepflanzen – das spart etwas Geld und ist nachhaltiger, als alle (einjährigen) Pflanzen nach der Gartensaison wegzuwerfen und im nächsten Frühjahr neu zu kaufen. Viele der Pflanzen wurden auch von Jahr zu Jahr schöner. So funktioniert der Anbau und die Pflege von mehrjährigen Pflanzen in Pflanzgefäßen. (aktualisiert 22.05.2023)

Wer nicht jedes Jahr alles neu pflanzen möchte, kann auch auf Balkon und Terrasse/Dachterrasse mehrjährige Pflanzen anbauen - in Pflanzgefäßen. Mit den bepflanzten Kübeln ist man flexibel: Man kann, so oft man möchte, neu gestalten, kann die gerade besonders schönen Pflanzen nach vorne und die anderen in die zweite Reihe oder in eine „Päppelecke“ stellen.

Meine Stauden und Gehölze (hier die Rose 'Lavender Dream' im Kübel) auf und neben der Terrasse
bereiten mir seit Jahren viel Freude.


Was braucht man, wenn man Stauden und Gehölze über mehrere Jahre in Pflanzgefäßen kultivieren möchte

Wenn man auf Terrasse und Balkon (oder zur Dekoration des Eingangsbereiches) mehrjährige Pflanzen im Kübel oder anderen Pflanzgefäßen kultivieren möchte, benötigt man

  • Töpfe, Kübel, Blumenkästen oder andere Pflanzgefäße, die UV-, witterungs- und frostbeständig sind, 
  • mehrjährige Pflanzen, die zum Standort passen und 
  • man muss ein paar Kniffe zur Pflege und Überwinterung kennen.

Frostsichere Pflanzgefäße für Balkon und Terrasse

Nicht nur die Pflanzen, auch die Töpfe, Kübel, Kästen, Tröge oder andere Pflanzgefäße müssen frosthart sein. Wie frosthart Pflanzgefäße sind, hängt vom Material oder dem Materialmix, dem Herstellungsprozess und auch der Form ab. Am besten fragt man ausdrücklich nach frostharten Töpfen, Kübeln, Kästen, Raumteilern, Spindeln, Ampeln oder was auch immer Sie als Pflanzgefäß nutzen möchten. Manche Hersteller geben sogar eine Frostbeständigkeitsgarantie.

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Die Gefäße benötigen einen Wasserablauf, der nicht blockiert werden darf – bei Töpfen ohne integrierte Abstandshalter (wie im Bild oben) empfiehlt es sich, etwas unterzulegen. Im Handel gibt es dafür Kübelfüße/Topffüße* in verschiedenen Designs.
Auf das Thema Frostfestigkeit bei Pflanzgefäßen bin ich in meinem anderen Blog ausführlich eingegangen, siehe Winterfeste, frostsichere Pflanzgefäße (tinto bloggt), ebenso auch auf das Thema Entsorgung von ausrangierten Pflanzgefäßen.

Blühender Salbei im Kübel. Er bleibt im Winter an einem geschützten Platz draußen.


Winterharte Pflanzen für Balkon und Terrasse

Winterharte, mehrjährige Pflanzen sind vor allem Stauden und Gehölze, die aus unseren Breiten oder einem ähnlichen Klima stammen.

Seit 2012 teilt sich der weiße Purpursonnenhut
Echinacea purpurea 'BabySwan' einen Topf mit
Prachtscharte Liatris, die ihn zunehmend verdrängt..
Stauden treiben jedes Jahr aus unterirdischen Pflanzenteilen neu aus und ziehen sich zum Ende der Gartensaison in den Boden zurück – oberirdisch bleiben nur die vertrockneten Stängel und Blätter, die man bis zum Neuaustrieb als Frostschutz für die Wurzeln und Versteck für überwinternde Schmetterlinge, Marienkäfer und andere Tiere belassen kann. Zu den Stauden gehören auch Gräser und Blumenzwiebelpflanzen.

Bäume und Sträucher bezeichnet man als Gehölze – egal wie groß oder klein sie werden, das hängt von der Art, Sorte und „Erziehung“ ab (man denke an Bonsai). Ihnen ist gemein, dass die Triebe verholzen und oberirdisch bleiben. Bei Gehölzen unterscheidet man immergrüne und laubabwerfende Gehölze.

Zu den laubabwerfenden Gehölzen, mit denen ich gute Erfahrungen in Kübeln gemacht habe, gehören Rosen, Sommerflieder, Mini-Kiwi ('Weiki' - Weihenstephaner Kiwi) und ein Feigenbaum der Sorte 'Violetta'. Aber natürlich gibt es noch viel mehr.

Bei der Pflanzenauswahl sollte man sich vor allem von den Standortbedingungen leiten lassen - auf einer Nordterrasse gedeihen beispielsweise andere Pflanzen als auf einer Südterrasse, und dann kommt es auch noch drauf an, wo sich diese Terrasse befindet, beispielsweise die geographische Breite und die Höhenlage des Standortes. Im Weinbauklima an einem Südhang sind andere Pflanzen winterhart als im Hochgebirge.

Auf meiner warmen Südseitenterrasse nördlich von München übersteht die Feige 'Violetta' den Winter draußen im Kübel (inzwischen drei Winter), auf der Zugspitze mit den tieferen Wintertemperaturen würde das wohl nicht klappen.
Wenn Ihr Balkon oder die Terrasse ein Motto haben soll (Duftbalkon, Gewürzpflanzenbalkon) oder Sie die Artenvielfalt unterstützen wollen, dann wählen Sie Pflanzen, die dazu passen, beispielsweise zur Unterstützung der Artenvielfalt pflanzen Sie (auch) einheimische Pflanzen, die entweder dank ihrer Blüten gute Nektar- und Pollenlieferanten für Honig- und Wildbienen sowie für Schwebfliegen und andere sind oder als Futterkrippe für die Jungtiere von Schmetterlingen und anderen dienen können.

Weitere wichtige Kriterien der Pflanzenauswahl sind die endgültige Pflanzenhöhe und -breite und was man auf der Terrasse oder dem Balkon sonst noch machen möchte. Gerade auf einem Balkon kann es mit breit- oder hochwüchsigen Stauden und Gehölzen schnell zu eng werden.

Wie bei der Pflanzenauswahl für den Garten wählt man auch die Pflanzen für Balkon und Terrasse so aus, dass das Gesamtensemble das ganze Jahr ein schönes Bild abgibt - irgend etwas sollte immer blühen oder mit Blattfarbe, Fruchtschmuck und/oder mit einer interessanten Struktur die Aufmerksamkeit auf sich ziehen (siehe auch Schöner Garten das ganze Jahr). Wobei man beim Anbau in Töpfen, Kübeln und Kisten mobiler und flexibler ist und jederzeit umstellen und umgestalten kann.

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Im Herbst pflanzt man neben Stauden, (wurzelnackten) Rosen und anderen Gehölzen ebenso Blumenzwiebeln, die im Spätwinter und Frühjahr blühen sollen und auch jedes Jahr wiederkommen (können). Stauden und Gehölze, die bewurzelt im Container angeboten werden, kann man aber im Herbst und im Frühjahr pflanzen - wobei das Frühjahr bei schwierigen Standorten für empfindliche Arten und Sorten sicherer ist.

Tulpen und andere frühlingsblühende Blumenzwiebeln muss man schon im Herbst pflanzen, damit sie im Frühjahr blühen.

Kübelpflanzen
Im Gegensatz zu den hier beschriebenen mehrjährigen Pflanzen, die draußen überwintert werden, verstehen viele unter Kübelpflanzen nur die mehrjährigen Gehölze aus wärmeren Gegenden, die bei uns im Freien im Allgemeinen nicht winterhart sind, sondern im Gewächshaus, Wintergarten oder einem anderen geschützten Platz überwintert werden, siehe Kübelpflanzen überwintern.

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Pflege-/Tipps für Stauden und Gehölze in Pflanzgefäßen in Stichworten

  • Regelmäßig und besonders vor dem Winter prüfen, ob der Wasserablauf funktioniert. Bei Neupflanzungen beispielsweise innen unten eine Dränageschicht (Blähton o. Ä.) einziehen und kleine Abstandshalter unter die Töpfe legen – die meisten Pflanzen vertragen nämlich keine Staunässe. Diese Maßnahmen schützen auch die Pflanzgefäße im Winter vor Frostschäden. 
  • Während der Wachstumszeit benötigen die Pflanzen Nährstoffe. Feste organische Mischdünger wie Kompost gibt man am besten schon relativ früh, denn es braucht etwas Zeit (sowie Feuchtigkeit und Wärme), bis die Mikrolebewesen in den Pflanzerden diese aufschließen. Bei akutem Mangel wirken flüssige Dünger (die gibt es auch als organische Flüssigdünger) schneller. Spätestens gegen Ende August hört man mit dem Düngen auf, damit sich die Pflanzen auf den Winter einstellen können. 
  • Verblühtes sollte man regelmäßig entfernen. Das stärkt die Pflanzen und regt die Blütennachbildung an – bei manchen Stauden und Gehölzen bewirkt es sogar eine zweite Blüte. 
  • Abgestorbenes und Krankes wird ebenfalls entfernt, das hält die Pflanzen gesund. 
  • Winterschutz vor tiefen Frösten: Man kann die Kübel direkt an eine Hauswand ziehen oder in Topfschutzmaterial, Stroh, Vlies oder ähnliche Materialien einpacken. 

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  • Winterproblem Frosttrocknis: Ist der Boden durchgefroren, aber scheint die Sonne, sollte man am späten Vormittag vorsichtig ein wenig gießen, damit die Pflanzen von unten Nachschub holen können, wenn sie oben durch Sonnenwärme verdunsten. 
  • Die meisten Gehölze müssen geschnitten werden – der richtige Zeitpunkt entspricht dem ihrer Artgenossen im Beet. Will man Gehölze klein halten, ist der Schnitt besonders wichtig. Beispielsweise schneide ich meinen Schmetterlingsflieder Buddleja davidii ‚Black Knight‘ oft schon im Herbst ein wenig zurück, aber den richtigen, recht starken Schnitt führe ich erst im Spätwinter durch - ich hätte keinen Platz für eine stärker wachsende Pflanze, die einen noch größeren Kübel benötigte, um standfest zu sein.
Gartenstauden im Topf: Dieser Purpursonnenhut "Baby Swan White"  teilt sich den Topf
mit frühblühenden Krokussen, die im Sommer unsichtbar sind, aber im
Frühjahr (hoffentlich auch nächstes Jahr wieder) glänzen,
wenn der Purpursonnenhut noch unterirdisch überdauert. 

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